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Die Schifflinger Unterführung ist angekommen

Die Schifflinger Unterführung ist angekommen
Jetzt geht's los: Die Hydraulikpumpen schieben die Unterführung langsam vorwärts. Foto: Editpress/Claude Lenert

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Am frühen Ostermontag war es so weit: Um Punkt 3.50 Uhr konnte die 1.400 Tonnen schwere Bahnunterführung mithilfe eines Hydrauliksystems unter die Bahnstrecke in Schifflingen geschoben werden. Das eigentlich für 23 Uhr geplante Manöver hatte sich als komplizierter als erwartet entpuppt: Hatten zunächst das Abtragen und der Abtransport der Boden- und Gesteinsmasse – etwa 5.000 Kubikmeter, was rund 350 Lkw-Ladungen entspricht – den Ablauf verzögert, bereitete dann das Verlegen der Gleitschienen Probleme. Der Untergrund, auf den die Schienen verlegt wurden, musste nämlich zusätzlich gefestigt werden.

Das Hydrauliksystem schiebt die Unterführung an ihren Platz (Video: Editpress/Claude Lenert):

Parallel dazu wurde reichlich Erdmasse genau an der Stelle ausgebaggert, wo später die Unterführung hinkommen sollte. Aber: Der Schifflinger Boden wollte nicht mitspielen. Der Grund war aufgeweicht und der Untergrund deshalb nicht stabil und solide genug für den 1.400-Tonnen-Klotz. Das ergaben jedenfalls die Messungen der Mitarbeiter des «Bureau d’études Schroeder et Associés». Deshalb breiteten die Arbeiter eine wasserdichte Plane aus. Darauf wurde dann eine spezielle, nicht-poröse Gesteinsmasse geschüttet.

Materiallager für Notfälle

«Das sind halt die Dinge, die nicht vorhersehbar sind und sich im Verlauf einer solchen Operation ergeben können», erklärt Joel Monin, «Chef du service génie civil» bei der «Compagnie luxembourgeoise d’entreprises». «Allerdings waren wir gut vorbereitet und hatten ein Lager mit einer ganzen Reihe von Materialien fünf Minuten von hier entfernt angelegt.»

So soll die Schifflinger Unterführung in Zukunft aussehen.

Um Punkt 3.50 Uhr konnte mit dem Schieben der Bahnunterführung begonnen werden. Die spektakuläre Aktion dauerte rund 25 Minuten und verlief ohne Probleme. Um 4.15 Uhr war die neue Bahnunterführung an ihrem Platz angekommen.

Durch sie wird in Zukunft der Verkehr in Richtung oder aus dem Stadtzentrum von Schifflingen fließen. Die Gesamtkosten des CFL-Mammutprojekts belaufen sich auf 43 Millionen Euro. Im September soll die rue de Drusenheim – benannt nach der elsässischen Partnerstadt von Schifflingen – dann für den Verkehr freigegeben werden. Dazu sagte Bürgermeister Paul Weimerskirch: «Für unsere Ortschaft bedeutet dieses Projekt eine gewaltige urbanistische Veränderung. Das Bauwerk wird dazu beitragen, dass sich die Verkehrssituation in Schifflingen erheblich verbessern wird.»

Die drei Bahnübergänge in Schifflingen werden jedenfalls in ein paar Monaten der Vergangenheit angehören.

Am späten Abend wurden die Gleitschienen für die große Schiebeaktion verlegt (Video: Editpress/Claude Lenert):