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Basketball: Mit Blick auf das Verfolgerduell

Basketball: Mit Blick auf das Verfolgerduell

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Von Jenny Zeyen und Gabi Besenius

Zum Auftakt der Rückrunde in der Titelgruppe der Damenmeisterschaft kommt es am Samstag zur Spitzenpartie zwischen Contern und Düdelingen – zwei Teams, die auf den eigenen Nachwuchs setzen und erfolgreich sind.

Beide Mannschaften trennt momentan nur ein Punkt in der Tabelle. Gewinnt der aktuelle Tabellenzweite Düdelingen, kann er sich im Hinblick auf das Final Four ein kleines Polster verschaffen, während Contern im Fall eines Sieges mit der Mannschaft aus der «Forge du Sud» gleichziehen würde. In bisher drei Vergleichen behielt das Team von Coach Louis Wennig zwei Mal die Oberhand; im letzten Duell gewann Düdelingen 58:64.

Während Contern in fünf Spieltagen in der Titelgruppe nur ein Spiel gewinnen konnte, verbuchte das Team um Michèle Orban vier Siege. Ob der T71 seine momentane gute Form bestätigen kann, wird sich am Samstag ab 17.30 Uhr in Düdelingen zeigen. Vor dem Aufeinandertreffen hat das Tageblatt sich mit zwei routinierten Spielerinnen, nämlich Lou Mathieu (Contern) und Michèle Orban (Düdelingen), unterhalten.

Lou Mathieu (AB Contern)

Tageblatt: Eure Saison glich bis jetzt eher einer Achterbahnfahrt, wie würdest du diese bisher beschreiben?
Lou Mathieu: Das Ende der letzten Saison war nicht ganz einfach, weil mehrere Spielerinnen den Verein verlassen haben. Doch in der Zwischensaison haben wir ein gutes Team aufgebaut, US-Spielerinnen gefunden, die perfekt in die Mannschaft passen. Nach und nach konnten wir uns steigern und haben am Ende des letzten Jahres einen sehr guten Basketball gespielt. Doch dann kam leider das ominöse Pokalhalbfinale. Rachel Howard verletzte sich so schwer (Riss der Achillessehne, d.Red.), dass wir sie ersetzen mussten und auch Julie (Mangen) stand uns danach mehrere Wochen nicht zur Verfügung. Seitdem haben wir viele Spiele verloren, doch wir mussten uns in den letzten Wochen erst einmal als Mannschaft finden. Zurzeit haben wir einfach das Pech an den Schuhen kleben, denn mit Caroline (Tschiderer) wird mindestens eine weitere wichtige Spielerin uns für den Rest der Saison nicht mehr zur Verfügung stehen (Kreuzbandriss, d.Red.).

Wie schwer war es, als Kapitän die Mannschaft in den letzten Wochen zusammenzuhalten?
Das war gar nicht schwer. Die Stimmung in der Mannschaft war und ist auch weiterhin super. Wir wussten, dass die Wochen nach dem Pokalhalbfinale nicht einfach werden würden. Doch niemand hat sich selbst bemitleidet und alle sind mitgezogen. Es gab niemanden, der keine Lust mehr hatte, auch wenn die Resultate derzeit nicht unser Potenzial widerspiegeln. Jede Spielerin hat im Training versucht, die jeweils anderen zusätzlich zu motivieren.

Ihr habt in der Titelgruppe bisher nur eines von fünf Spielen gewonnen und seid in der Tabelle auf Rang vier abgerutscht, wie sieht eure weitere Zielsetzung aus?
Die Plätze zwei bis vier trennt nur ein einziger Punkt. Wir wollen natürlich noch so viele Spiele wie möglich gewinnen, doch im Endeffekt ist es egal, ob wir nun auf Rang zwei oder vier ins Final Four gehen. Bei diesen Spielen bekommt man nämlich nichts geschenkt, egal wie der Gegner heißt. Das letzte Spiel gegen Steinsel gibt uns aber Hoffnung für den weiteren Verlauf der Saison, hier unterlagen wir nur auf drei Punkte.

Wie siehst du die Meisterschaft in dieser Saison?
Ich glaube, die Meisterschaft ist ausgeglichener. Jeder kann jeden schlagen, das macht wirklich Spaß. In dieser Spielzeit konnten wir so etwa schon Steinsel besiegen. Nach den letzten Jahren und all den Niederlagen in wichtigen Spielen war das wirklich ein großartiges Gefühl, denn endlich hatten wir es mal geschafft.

Michèle Orban (T71 Düdelingen)

Tageblatt: Der T71 hat vier von fünf Spielen in der Zwischenrunde gewonnen. Eine zufriedenstellende Bilanz?
Michèle Orban: Wir sind zufrieden, doch es waren fast nur knappe Siege, weshalb es keinen Grund gibt, selbstsicher zu werden. Lediglich gegen die Musel Pikes gewannen wir überraschenderweise klar, da die Moselanerinnen keinen guten Tag erwischt hatten.
Es gilt, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen, um uns eine gute Ausgangsposition für das Final Four zu sichern, d.h. für das Halbfinale ein eventuelles Heimrecht zu ergattern sowie Steinsel zu vermeiden. Die Amicale hat einfach eine große Finalerfahrung, was ihnen viel Selbstbewusstsein gibt. Es ist einfacher, in einer spannenden Schlussphase zu handeln, wenn man bereits einige Titel in der Tasche hat. Nichtsdestotrotz will ich unterstreichen, dass auch die Musel Pikes und Contern gefährliche Gegner für uns sind.

Vergangene Saison reichte es mit nur einer Ausländerin nicht für die Titelgruppe. Zurzeit steht der T71 auf dem zweiten Tabellenplatz. Wurden die Erwartungen bisher übertroffen?
Auch wenn die letzte Saison etwas durchwachsen war, haben die jungen Spielerinnen viel gelernt. Ich persönlich erwarte stets das Maximum, doch objektiv betrachtet ist der aktuelle zweite Tabellenplatz enorm. Das macht Spaß.

Welche Qualitäten kommen diese Saison deiner Meinung nach besonders zum Tragen?
Wir sind ein junges, dynamisches Team, mit zwei alten Hasen (Michèle Orban und Pascale Hut, d.Red.), die das Ganze ein wenig leiten. Die Kombination funktioniert ganz gut. Durch die jungen Spielerinnen kommt Tempo ins Spiel, was uns erlaubt, viele Schnellangriffe abzuschließen. Wir haben keine Schlüsselspielerin in unserem Team und sind auch nicht abhängig von den Amerikanerinnen. Hat jemand einen schlechten Tag, fängt eine andere Spielerin das auf. Zudem ist die Stimmung hervorragend. Wir haben zwei sehr nette Amerikanerinnen in unseren Reihen. Erica Korver ist zwar noch nicht so lange bei uns, doch sie hat sich super integriert. Beide reden viel mit den jungen Spielerinnen und geben ihnen Tipps.

Wie schätzt du den nächsten Gegner Contern ein?
Im Hinspiel trafen wir auf Contern, kurz nachdem sich die US-Spielerin Howard verletzt hatte. Zu dem Zeitpunkt war Rutan noch nicht eingespielt. Mittlerweile hat sie sich gut eingelebt. Für uns gilt es, bis zum Schluss zu kämpfen und zu keinem Zeitpunkt aufzugeben. Zudem müssen wir unsere Größenvorteile geschickt ausnutzen.