Die Politik habe den Ernst der Lage erkannt, wenn es um Bewegungserziehung und die sportliche Betätigung der Kinder geht. Das beteuern jedenfalls Bildungsminister Claude Meisch und Sportminister Romain Schneider im Tageblatt-Interview. Beide wollen einen Paradigmenwechsel herbeiführen, um etwas Grundlegendes an der Problematik zu ändern. Das ist wohl auch die einzige Lösung.
Dennoch ist diese Politik nicht ohne Risiko. Im Gegensatz zu anderen Reformen, die von einer Regierung durchgeboxt werden können, sind die Minister bei der Bewegungserziehung auf viele unterschiedliche Akteure angewiesen. Bevor sich neue Konzepte durchsetzen, müssen erst einmal sämtliche Beteiligten von diesen überzeugt werden. Wenn zum Beispiel das Lehrpersonal die Wichtigkeit der Bewegung und des Sports nicht erkennt oder erkennen will, dann hat ein Konzept wie «Bewegte Schule» keine Chance und man tritt weiterhin auf der Stelle.
Claude Meisch hat zugegeben, dass es zu lange gedauert hat, bis im Bereich der Bewegungserziehung etwas unternommen wurde. Sollten nun nicht sämtliche Akteure gemeinsam an einem Strang ziehen und den eingeschlagenen Weg mitgehen, würde das erneut jahrelangen Stillstand bedeuten. Das wäre fatal in einer Zeit, in der, wie Lasep-Vertreterin Nicole Kuhn-Di Centa auf dem COSL-Kongress am Samstag erklärte, viele Kinder nicht mehr vor- geschweige denn rückwärts über eine Bank gehen können.
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