Der Schwerindustrie in Europa geht es wieder besser, seit die Nachfrage nach Stahl anzog und die Billigimporte aus Drittstaaten eingedämmt wurden. Einerseits hat die chinesische Regierung viele ineffiziente Stahlwerke schließen lassen, andererseits hat die EU auf einige Stahlprodukte Handelshemmnisse eingeführt.
Der Europäische Stahlverband Eurofer schreibt, dass es nun zu Änderungen im Gleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot zugunsten der Produzenten kommen kann. Die Auftragsbücher seien voll und die Werke würden besser ausgelastet werden. Dies könnte zu steigenden Preisen führen.
Nun sollte die EU aufpassen, dass sich dieser Trend nicht zu Ungunsten der europäischen Verbraucher entwickelt. In Zeiten, in denen die Preise für diesen Rohstoff wegen der Billigimporte aus China und anderen Ländern zu tief waren, wurde in Europa nur wenig gebaut und gekauft. Der Stahlverbrauch sank.
Nun, da sich die Wirtschaft erholt hat und der Investitionsstau sich löst und wieder vermehrt Stahl nachgefragt wird, sind die guten Zeiten für die Stahlverbraucher schon wieder zu Ende.
Dies zeigt, dass der Stahlmarkt anders tickt. Fallende Preise führten nicht zu einer steigenden Nachfrage. Im Gegenteil, es wurde weniger verbraucht. Nun wird dieser Rückstand zu höheren Preisen aufgeholt. Die Stahlindustrie kann sich also auf bessere Zeiten freuen.
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