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Ausrede Pragmatismus

Ausrede Pragmatismus
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Das Prostitutionsgesetz ist eine Enttäuschung, findet Nico Wildschutz.

Luxemburg hat wieder mal die Gelegenheit verpasst, sich zu positionieren. Das Prostitutionsgesetz ist eigentlich gar keines, sondern vor allem ein Gesetz zur Bekämpfung der Zuhälterei und des Menschenhandels. Dass gegen beides vorgegangen wird, ist begrüßenswert. Das sollte niemand schlecht finden. Es ändert aber nichts daran, dass sich Luxemburg in puncto Gesetzgebung bei der Prostitution noch immer in der Grauzone befindet.

Ganz gleich, ob sich die Politik für die Abschaffung oder die Regulierung der Prostitution entscheidet, Luxemburg braucht eine Richtung. Wenn man die Abgeordneten und Justizminister Felix Braz auf die fehlende Strategie hinter der Gesetzgebung anspricht, fällt immer wieder das Wort „Pragmatismus“. Nur hat Prostitution überhaupt nichts mit Pragmatismus zu tun. Prostitution hat etwas mit Ethik zu tun, mit Philosophie und Ideologie. Mit der Frage, ob eine Gesellschaft das Phänomen akzeptieren will oder eben auch nicht.

In der luxemburgischen Politwelt wird diese philosophische Debatte aber gescheut. Welcher Politiker traut sich schon, offen zu sagen: „Prostitution gehört verboten“ oder „Prostitution muss erlaubt sein“? Das könnte doch Wähler verprellen. Also wird weiter am Status quo festgehalten, ohne Rücksicht auf die „Sex workers“, die weiterhin keine juristische Klarheit über ihre Situation haben.

Beachten Sie zum Thema auch unsere aktuelle Umfrage!

Jacques Zeyen
6. Februar 2018 - 12.33

"Das älteste Gewerbe der Welt." Damen und Herren,die ihren Körper mittels Bezahlung zur Verfügung stellen ohne dazu gezwungen zu werden,sollten das tun dürfen. Ein Verbot würde so gut funktionieren wie die Prohibition oder Rauchverbot zuhause,nämlich überhaupt nicht. Es würde die" Akteure" nur kriminalisieren. Bei einer Legalisierung kann man zusätzlich Gesundheitsüberwachung für alle Beteiligten anbieten. Also keine falsche Scham nur weil die Kathedrale in der Nähe steht, niemand wird zur Salzsäule erstarren.

Fiisschen
4. Februar 2018 - 13.28

Wer nicht bei Gucci & LV soll ja gefälligst nach Trier einkaufen fahren. Da passt es dass wir andere Geschäftsbereiche ebenfalls in Länder auslagern, die eine fortschrittlichere und offenere Gesetzgebung haben.

Fränz
4. Februar 2018 - 0.29

Dann tragen die Leute halt noch immer ihr Geld nach Trier, wo die Sexworker Steuern zahlen, und Sozialabgaben während hierzulande die Polizei die Huren und ihre Freier rund um die Post jagt.