Da wollte IOC-Chef Thomas Bach wenigstens den Eindruck erwecken, dass er hart durchgreifen kann, und schon geht der Schuss nach hinten los. Nachdem das IOC es 2016 im Vorfeld der Olympischen Spiele von Rio versäumt hatte, einen Komplett-Ausschluss gegen Russland zu verhängen, und die Beweise für ein staatlich gestütztes Dopingsystem auch im Anschluss einfach nicht abreißen wollten, musste etwas unternommen werden.
Nicht nur das Russische Olympische Komitee wurde für die Spiele in Pyeongchang gesperrt, nein, es wurden auch noch lebenslange Sperren gegen 43 Athleten verhängt. Leider ohne ausreichende juristische Grundlage, wie der Internationale Sportgerichtshof nun feststellte. Nach solch einem Fiasko hätte jeder Firmenchef oder Minister die Verantwortung übernommen und wäre umgehend zurückgetreten. Gut, dass sich die Sportfunktionäre schon lange aus der realen Welt verabschiedet haben und nach ihren eigenen Regeln leben und handeln.
Zum Glück gab es gestern aber auch noch eine gute Nachricht im Hinblick auf Pyeongchang. Die leicht zu manipulierenden Urin-Flaschen sollen durch ein älteres Modell ersetzt werden. Somit kann der Sportler die Probe wenigstens nicht selber austauschen, sondern muss schon die Unterstützung des Geheimdienstes anfordern. In dem Sinne: Lasset die Spiele beginnen!
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