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Immer mehr finden einen Job

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Die Arbeitslosigkeit ist in den letzten Monaten und Jahren in Luxemburg beständig gesunken. Im November lag die Arbeitslosenquote bei 5,8 Prozent. 15.893 Menschen waren arbeitslos gemeldet.

In den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts gab es in Luxemburg vergleichsweise wenig Arbeitslose. Aus den Tabellen des Statistikamtes Statec geht hervor, dass damals 5.333 Menschen beim Arbeitsamt eingeschrieben waren. Die Arbeitslosenquote lag bei nur 2,9 Prozent.

Arbeitslosenquote sinkt seit mehreren Jahren

In der Theorie heißt es, dass Arbeitslosigkeit, auch unter bestmöglichen Bedingungen, nicht komplett verschwinden kann. Es wird zum Beispiel immer Menschen geben, die sich zwischen zwei Jobs befinden, die nicht wissen, dass irgendwo eine passende freie Stelle auf sie wartet, oder die Opfer einer unverhofften Pleite geworden sind, die auch bei guter Konjunktur immer eintreffen kann. Die Rede ist von der «natürlichen Arbeitslosigkeit».

Lange Jahre bewegte sich die Arbeitslosenquote im Großherzogtum um den Wert von drei Prozent. Zwischenzeitlich sank sie sogar auf 2,2 Prozent. Erst ab 2003 fing die Arbeitslosenrate in Luxemburg an, konstant zu steigen. Ende 2007 lag sie bei vier Prozent.

Kräftig stieg sie allerdings erst mit Ausbruch der internationalen Finanzkrise Ende 2008. Im Februar 2009, also fünf Monate nachdem die US-amerikanische Bank Lehman Brothers Insolvenz angemeldet hatte, stieg die Arbeitslosenquote das erste Mal über die Marke von fünf Prozent. Im Mai 2014 erreichte sie dann ihren traurigen Höhepunkt von 7,2 Prozent.

Sie sinkt wieder

Seit Herbst 2014 sinkt die Arbeitslosenquote wieder. Ganz langsam fiel sie seit dem Zeitpunkt, um sich zuletzt bei 5,8 Prozent einzupendeln. Informationen des Arbeitsamts ADEM zufolge haben in den vergangenen Monaten vor allem gering qualifizierte Arbeitssuchende und Langzeitarbeitslose von dieser positiven Entwicklung profitiert.
Ob die Arbeitslosenquote in Zukunft wieder unter das Vorkrisenniveau fallen wird, ist fraglich. In der Zwischenzeit hat sich die Weltwirtschaft verändert, die Technik ist vorangeschritten und neue Geschäftsmodelle sind entstanden.

Der Rückgang der Arbeitslosenquote in Luxemburg geht Hand in Hand mit dem Wirtschaftswachstum. Zwischen 2013 und 2016 wuchs das Bruttoinlandsprodukt jedes Jahr (2013: 3,7%; 2014: 5,8%; 2015: 2,9%; 2016: 3,1%). Auch in diesem (fast abgeschlossenen) Jahr und im nächsten, so prognostiziert Statec, wird die Wirtschaft weiter wachsen. Dieses Jahr sind rezenten Schätzungen zufolge 3,4 Prozent vorgesehen und im nächsten Jahr sogar 4,4 Prozent.

Mehr Arbeitnehmer, mehr Grenzgänger

Über den betrachteten Zeitraum ist die Erwerbsbevölkerung stark angewachsen. Im November 1997 lag diese Zahl bei 180.921 Menschen, in diesem November bei 275.843. Das ist eine Steigerung von rund 53 Prozent.

In der gleichen Zeit nahm auch die Zahl der Grenzgänger und ihr Anteil zu. 1997 war rund jeder dritte abhängig Beschäftigte in Luxemburg ein Grenzgänger. Heute sind gut 45 Prozent aller abhängig Beschäftigten in Luxemburg Grenzgänger. Diese doch beträchtliche Steigerung geht sehr gemächlich vonstatten und wird nur über lange Zeiträume gut sichtbar.

Wie sich die Arbeit in Zukunft entwickeln wird, wird derzeit in Luxemburg rege diskutiert. So veranstaltete die Gewerkschaft OGBL etwa eine Vortragsreihe zu den Themen Digitalisierung und Arbeit. Auch Diskussionen um Arbeitszeitverkürzungen und das bedingungslose Grundeinkommen werden in der Luxemburger Zivilgesellschaft geführt.


Begriffe zum Thema

  • Erwerbsbevölkerung: alle Beschäftigten Luxemburgs sowie alle Menschen, die beim Arbeitsamt als Arbeitssuchende registriert sind.
  • Arbeitslosenquote: der Anteil der Arbeitssuchenden an der aktiven Bevölkerung.
  • Beschäftigte: alle Menschen, die einer Arbeit nachgehen – egal, ob als Angestellte oder als Selbstständige.
  • Beschäftigungsquote: der Anteil aller Erwerbstätigen an der gesamten Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter.