Petingen konnte sich am Freitag mit einem 40:36-Sieg gegen Schifflingen fürs Final Four qualifizieren. Zum letzten Mal standen Gyafras, Settinger und Co. vor zwei Jahren im Pokal-Halbfinale. Der Spielmacher Sam Frères geht im Tageblatt-Interview auf den bisherigen Saisonverlauf seiner Mannschaft ein.
Tageblatt: Sam, am Freitag wurde Petingen seiner Favoritenrolle gegen Petingen gerecht. Lastete ein wenig Druck auf euren Schultern?
Sam Frères: Als wir gehört hatten, dass wir gegen Schifflingen antreten müssen, haben wir uns schon unsere Chancen ausgerechnet. Wir wussten, dass das Final Four also in Reichweite wäre. Doch unser Team war gewarnt, schließlich war das Spiel in der Meisterschaft gegen genau diesen Kontrahenten doch recht spannend. Und wir haben uns nicht unter Druck gesetzt, da der Begriff des Favoriten für mich nicht wirklich zutrifft. Die Mannschaft aus Schifflingen hat sich in dieser Saison nämlich gut verstärkt.
Das Spiel war auch über eine längere Zeit ausgeglichen …
Ja, genau. Wir fielen ein paar Mal in ein kleines Loch. Wir hatten eine gute Phase ganz am Anfang der Partie und trumpften gleich nach dem Seitenwechsel einige Minuten groß auf. Wir wollten in dieser Partie unseren Jugendspielern die Chance geben, Erfahrungen zu sammeln. Deshalb war es auch vielleicht ein wenig verständlich, dass wir nicht die ganze Partie über konstant aufspielen konnten.
Das Final Four ist eine große Chance für Petingen, um in dieser Saison etwas erreichen zu können …
Es ist klar, dass wir in der Meisterschaft die Play-off-Phase erreichen möchten. Haben wir dieses Ziel erreicht, müssen wir wohl oder übel mit dem gleichen Schicksal wie in den vergangenen Jahren vorliebnehmen. Wir versuchen dann, den „großen“ Vereinen ein Bein zu stellen. Aber es stimmt, dass wir uns sehr akribisch auf dieses Halbfinale vorbereiten werden. Beim Pokal gelten eigene Gesetze. Es ist nur ein einziges Spiel. Natürlich muss bei uns alles passen und der Gegner muss ein wenig unter seinem Leistungsniveau spielen. Aber alles ist möglich. Vor zwei Saisons brachte Petingen Käerjeng auch im Pokal-Halbfinale an den Rand einer Niederlage. Wir haben das Potenzial dazu.
Am Anfang der Saison musste Petingen hohe Niederlagen einstecken. In den letzten Spielen – wie z.B. gegen Berchem – ist vom spielerischen Standpunkt eine Steigerung zu erkennen. Findet ihr so langsam, aber sicher besser zu eurem Spiel?
Wir hatten mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Vielleicht lag das auch daran, dass wir keine ideale Vorbereitung hatten. Es fehlte uns wahrscheinlich manchmal die nötige Fitness. In den letzten Begegnungen haben wir wirklich alles gegeben und wollten unserem damaligen Trainer Sandor Rac einen würdigen Abschied schenken.
Du sprichst Sandor Rac an. Jetzt leitet Slobodan Colovic die Geschicke. Hast du schon Unterschiede zwischen den beiden Coaches feststellen können?
Der neue Coach verlangt viel von uns ab und hat deshalb auch die Intensität im Training noch einmal erhöht. Jeder Spieler muss sich jetzt wieder beweisen. Des Weiteren legt er großen Wert auf die Defensivarbeit. Die Verteidigung muss seiner Ansicht nach stärker werden. Im Angriff hat Petingen seine Optionen, aber im Abwehrverhalten ist noch Luft nach oben. Man muss noch besser miteinander kommunizieren. Außerdem muss der Mittelblock noch weiter verfeinert werden. Selbst ein guter Torwart kann nicht viel ausrichten, wenn es Abstimmungsprobleme in der Verteidigung gibt.
Seit Jahren erreicht Petingen stets das Play-off. In dieser entscheidenden Phase der Meisterschaft steht man dann gegen die anderen fünf Teams immer auf verlorenem Posten. Warum ist dies der Fall?
Wir haben eine gute Stammsieben, die es mit vielen Mannschaften in der Meisterschaft aufnehmen kann. Es fehlt uns ein wenig an Rotationsmöglichkeiten. Wenn ein Spieler 60 Minuten in der Verteidigung hart ackern muss, kostet ihn das enorm viel Kraft. Dann unterlaufen einem aufgrund der Müdigkeit zu viele Flüchtigkeitsfehler. Bei den fünf führenden Mannschaften in der Liga bekommen die Stammspieler während der Matches ihre Auszeiten. Diesen Luxus können wir uns nicht erlauben und haben dann am Ende mit der Kondition zu kämpfen. Des Weiteren haben einige unserer Jugendspieler, die mehr und mehr zum Einsatz kommen sollen, immer wieder mit kleinen Wehwehchen zu kämpfen und konnten deshalb nicht anständig trainieren.
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