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Schall(platte) und Rauch

Schall(platte) und Rauch

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Anne Schaaf über Platten und die Musikbranche.

Die Zahnräder der internationalen Musikbranche drehen sich mittlerweile hauptsächlich im virtuellen Maschinenraum. Gerade diese Industrie hat eine Art Dauerabo für Revolutionen und muss stets auf der Hut sein, sich anpassen und, wenn Geld dabei rumkommen soll, auch fügen.

Als vor nicht allzu langer Zeit auf einmal wieder verstärkt Vinyl gekauft wurde, stellte dieser Umstand für die großen Player kein Problem dar. Denn sie mussten ihre Produktion nicht einmal umstellen, sondern lediglich ausweiten. Dass diese Tonträger einen aufwendigen Entstehungsprozess durchlaufen müssen, bevor sie die Ohren der Hörer erreichen können, spielte keine Rolle. Wie so oft ging es nicht um den Inhalt, sondern vielmehr darum, was die Hülle finanziell abwirft.

Dies gestaltet sich jedoch ganz anders für eben jene kleinen Labels, die diesem Medium nie abgeschworen haben. Obwohl die große Nachfrage sie eigentlich erfreuen könnte, geht sie bei nicht wenigen Kleinunternehmen mit ihrem Untergang einher, da man nicht mehr hinterherkommt, Produktionsengpässe entstehen und das Geld zum Nachrüsten fehlt.

Als großer Fan des Ninja-Tune-Labels und als Sammlerin von Jazz-Platten freut es mich natürlich einerseits, dass meine Auswahl immer größer wird, aber andererseits sollte man sich immer auch Gedanken darüber machen, ob die eigene Leidenschaft nicht auch Leiden schafft.