«Was muss ich studieren, um Journalist zu werden?» Mit dieser Frage begann gestern auf der «Foire de l’étudiant» fast jedes Gespräch am Tageblatt-Stand. Die wenigsten sind allerdings auf die Antwort «Alles und nichts» vorbereitet – und schauen dann erst mal ziemlich verdattert.
Fast scheint es, als würde das Uni-Studium nur noch einem Zweck dienen: möglichst schnell einen sicheren und gut bezahlten Job zu haben. Doch wo sind die Studenten hin, die ihr Wissen erweitern, ihre Interessen vertiefen und sich «universal» bilden möchten? Stattdessen schwirren Schwärme von Schülerdrohnen über die «Foire de l’étudiant». Die wollen aber offenbar nur einmal kurz an der Uni zwischenlanden, um das allernötigste Wissen zu tanken – um dann mit Warp-Geschwindigkeit zum Vorstellungsgespräch zu düsen. Die einzige Frage, die die Studenten deswegen umtreibt: «Was muss ich eigentlich studieren, um …?»
Besonders im Journalismus kann diese Scheuklappenmentalität spätestens im Job zur Frustration führen. Dann sitzt der hochdiplomierte Schreiberling irgendwann seufzend vor einer weißen Seite und will am liebsten die Tastatur mitsamt Notizblock, Kugelschreiber und Diktiergerät in den Computerbildschirm schmettern. Denn: Erfolg im Journalismus garantiert am Ende nicht das Abschlusszeugnis, sondern Arbeitseifer, Engagement, Erfahrung – und vor allem der Spaß am Job.
Spannend, dass sich zum Artikel ein Bild von einem ganz anderen Stand/Anbieter und - vor allem - von einer der Messen der letzten Jahre hin verirrt hat... nächstes Mal vielleicht etwas besser hinschauen bei der Bildauswahl :-)
Wen wundert diese Frage ? Von heutigen Schülern wird das Erreichen von Kompetenzsockeln verlangt um sich auf dem Arbeitsmarkt von morgen behaupten zu können. Ein Trend bei dem Egoismus zur Kernkompetenz der Zukunft werden könnte. Man sollte einem Schüler raten zu studieren was ihm Spass macht und sich dabei an Werten orientieren und nicht am vermeintlichen Einkommen.