Pierre Troisgros, Paul Bocuse oder, moderner, René Redzepi und Daniel Boulud sind zweifellos Köche, begnadete Handwerker … Einige würden sie ohne zu zögern als Künstler bezeichnen.
Doch nicht nur das, sie sind auch Geschäftsführer ihrer Betriebe (gewesen), mussten und müssen sich in Preiskalkulation, Personalführung und anderem geschäftlichem Wissen auskennen.
Ob sie also nun als Handwerker oder eher als Geschäftsleute gelten, ist Ansichtssache. Je nach Perspektive das eine oder das andere, auch wenn sie eigentlich alles miteinander sind. Hierüber gehen auch im beschaulichen, aber kulinarisch durchaus wettbewerbsfähigen Luxemburg die Meinungen auseinander, und dies schon seit langem.
Jetzt sorgt ein Vorstoß der Köchevereinigungen Euro-Toques und Vatel-Club, die möchten, dass Köche in die Liste der «Activités artisanales» aufgenommen und so den Berufskammern zugeordnet werden, erneut für Unstimmigkeiten mit dem Gaststättenverband.
Letzterer sieht sich als Vertretung der Betriebsführungen, der Betreiber und Besitzer von Restaurants und möchte eine Angliederung an eine Berufskammer verhindern. Aus der Sicht der Patrons von Restaurants eine sicherlich nachvollziehbare Position. Aus der Sicht angestellter Köche eher nicht.
Eben eine Frage der Perspektive.
Auch ein Kunstschreiner ist ein Handwerker und sogar Haarkünstler machen eine Meisterprüfung.
Da finden sich wohl einige zu Höherem berufen.