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Der letzte Wille

Der letzte Wille

Jeff Schinker über Kunst und Nachlass

Es gibt diesen Gemeinplatz, der besagt, man würde hauptsächlich Kunst schaffen, damit nach unserem Tod etwas von uns übrig bleibt. Dieser Gedanke mag auf Anhieb einleuchtend sein, er trifft aber sehr selten auf reale kulturelle Praktiken und Künstlereinstellungen zu. Denn der Künstler ist letztlich derjenige, der am wenigsten vom Überleben seiner Kunst profitiert.

Und sie sind zahlreich, die Kunstschaffenden, die überhaupt nicht möchten, dass ihr Werk sie überlebt, oder denen es gleichgültig ist. Der berühmteste Fall ist natürlich Franz Kafka, der eigentlich weder der Nachwelt noch seinen Zeitgenossen irgendwas überliefern wollte. Kommt es dann doch zur posthumen Veröffentlichung, schiebt sich oft das Bild gieriger Erben, die sich um die Rechte des Verstorbenen streiten, in unsere Gedanken. 2009 wurde mit «The Original of Laura» posthum ein (unfertiges) Werk von Wladimir Nabokow veröffentlicht.

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Marius
1. November 2017 - 10.25

Ein kleines Gedicht aus meiner Feder. Stammt aus meiner Jugendzeit. Schlaf ohne Traum. Der Tod ist ein grosser Gauner, liegt jeden Tag auf der Lauer, denn er stiehlt dir dein Leben, kann dir aber kein neues geben. Der Weise fürchtet ihn nicht, vertraut auf seine Weltsicht, er wird ihn gelassen erwarten in seinem Gedankengarten. Er wird ihn nicht verdrängen, oder ständig an ihn denken, ein rechtes Leben zu leben, kann ihm den Schrecken nehmen. Kunst zu leben und zu sterben, im Laufe des Lebens erwerben, für den langen Schlaf ohne Traum, zum Ausruhen im fiktiven Raum. Marius