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Drei kämpfende Kleine

Drei kämpfende Kleine

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Ulrike Lunacek von den Österreichischen Grünen. Foto: dpa

 Ulrike Lunacek kann einem ein bisschen leidtun. Die Grüne sprang ihrer Partei zur Seite, als diese einen Spitzenkandidaten suchte. Dafür verließ Lunacek ihr angestammtes Terrain, die Europapolitik, wo sie zuletzt eine der Vizepräsidentinnen des Europäischen Parlaments war. Ihre Hoffnungen auf eine Wahlüberraschung mussten die Grünen früh begraben, nachdem der in Österreich berühmt-berüchtigte und streitbare Investigativparlamentarier Peter Pilz beleidigt aus der Partei austrat und mit der «Liste Pilz» in den Wahlkampf zog (Pilz deckte u.a. die Eurofighter-Korruptionsaffäre auf, die nun die Gerichte beschäftigt).

Peter Pilz von der «Liste Pilz». Foto: dpa

Mit seinem linkspopulistisch angehauchten, aber in Sicherheitsfragen auch rechts punktenden Wahlprogramm und Auftreten sagen Pilz und seiner Liste letzte Umfragen fünf Prozent der Stimmen voraus. Auch wenn Lunacek in diesem überhitzten Wahlkampf teilweise als einzige Stimme der Vernunft punkten konnte und die Wahlkampagne unter anderem dank der meist schlauen Plakate zumindest für Gesprächsstoff sorgte, gehen die Pilz-Stimmen vor allem zulasten der Grünen, denen ebenfalls etwa fünf Prozent prognostiziert werden. Grüne und die Liste Pilz kämpfen demnach gegen die Vier-Prozent-Hürde an.

Matthias Strolz von den Neos. Foto: dpa

Ähnlich geht es den Neos unter Parteichef Matthias Strolz, die kurz vor dem Wahlsonntag bei sechs Prozent verortet werden. Die Neos sind eine relativ junge Partei, wirtschafts- und gesellschaftsliberal (Ehe für alle) und vor allem in Konkurrenz zur ÖVP zu sehen. Daneben gibt es die kommunistische KPÖ und einige Kleinstparteien. Davon, ob Grüne, Pilz und Neos es ins Parlament schaffen, hängt auch die repräsentative Stärke der «Großen» ab. Zudem gelten sie als mögliche Koalitionspartner, vor allem in einer eventuellen ÖVP-Minderheitsregierung unter einem Kanzler Kurz. A.B.