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Wirtschaftlicher Nationalismus

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Der populistische, wirtschaftliche Nationalismus der Marke Trump kennt keine Solidarität.

Wer erinnert sich noch an Steve Bannon? Der geschasste Chief Strategist von Donald Trump hatte bis zu seinem Abgang den US-Präsidenten in eine Richtung gedrängt: zum «populist, economic nationalism» (populistischen, wirtschaftlichen Nationalismus). Und genau zu diesem passt der jüngst angekündigte Ausstieg der USA aus der Unesco.

In der Trump’schen Weltordnung gibt es keinen Multilateralismus, sondern nur verdammt teuren Unfug im Ausland, den es zu unterbinden gilt. Die Unesco und prinzipiell die UNO zählen hierzu. Allerdings wäre es zu einfach, den Ausstieg aus der Unesco als pures Trump-Phänomen darzustellen. Bereits Ronald Reagan hatte die USA zum Austritt bewogen. Es ist zudem kein rein amerikanisches Phänomen: Auch das südafrikanische Apartheid-Regime verließ 1956 die Unesco. Allerdings zeigen all diese Beispiele, dass die Organisation stets den Nerv der Zeit getroffen und an der richtigen Stelle Kritik geübt hat. Dies gilt gerade mit Blick auf den Umgang mit den Palästinensern. Dass es Trump jedoch nicht um den asymmetrischen Nahostkonflikt und die Straffreiheit Israels geht, liegt auf der Hand. Er führt das zu Ende, was Bannon einst mit ihm auf die Spitze trieb: eine Außen- und Innenpolitik, die nur den USA dient.

Der populistische, wirtschaftliche Nationalismus der Marke Trump kennt keine Solidarität. Er dient vielmehr der Bereicherung der Eliten und Ausbeutung der eigenen Bevölkerung. Dabei bräuchte es in diesen Zeiten kultureller Verrohung mehr denn je die Unterstützung von Organisationen wie der Unesco, die verstanden haben, dass Frieden langfristig nicht nur politisch und wirtschaftlich, sondern auch kulturell gesichert werden muss.

jose
13. Oktober 2017 - 20.46

Herr Sabharwal,

Ich habe Organisationen wie die UNESCO und die UNO im Verdacht korrumpiert zu sein. Jetzt bewirbt sich auch noch ein Katarer um den höchsten Posten bei UNESCO. Sollte der Kerl gewählt werden dann stinkt das doch nach totaler Korruption. Von wegen Frieden kulturell sichern, was tragen z.B. die Araber, Türken, Iraner und Ihre so geschätzten Palästinenser zum Frieden bei ? Ich sehe da nur Terror, Hass, Verhöhnung, Fanatismus und Verachtung für unsere westliche Kultur. Der Austritt von Israel und den USA aus der UNESCO ist absolut berechtigt. Eine antisemitische Organisation finanziell weiter zu unterstützen ist kriminell. Ich hoffe dass andere Staaten sich ebenfalls für einen Austritt entscheiden und den Geldhahn zudrehen. Auch möchte ich Ihnen nahelegen dass Ihre Israelanfeindungen nicht unbedingt nach jedermann Geschmack sind.

samklee
13. Oktober 2017 - 19.10

Sie verheimlichen dass die Felestinenser mit dem Arabischen und Muslemischen Block praktisch alles was Sie wollen in der UNESCO durchsetzen koennen. Anschliessend schreiben sie "den asymmetrischen Nahostkonflikt und die Straffreiheit Israels geht, liegt auf der Hand" . Sie wuerden am liebsten die Israelis durch die Schornsteine aufgehen sehen - aber diese Zeiten sind gluecklicherweise vorbei.

marek
13. Oktober 2017 - 14.44

was das Ausland macht interessiert mich wenig. Wir haben hier in Luxemburg genügend Probleme die zu lösen sind. zb. der Satz mit "Eliten und Ausbeutung"...bei uns geht die Schere zwischen Reich und Arm auch immer mehr auseinander..Liegt das nicht auch an unserer Elite die immer mehr Ausbeutung betreiben, gegen ihr eigenes Volk?

GuyT
13. Oktober 2017 - 10.30

Als ich den Titel "Wirtschaftlicher Nationalismus" dachte ich es würde ein mea culpa folgen über die Luxemburger Nischenwirtschaftspolitik (Stichworte Steuerruling, lux. Pavallon maritime, Abwerbung der Londoner Finanzinstitute,...)