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«’t war dach ëmmer esou»

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Die teils lebendigen Diskussionen nach den Gemeindewahlen verdeutlichen vor allem eins.

Die teils lebendigen Diskussionen nach den Gemeindewahlen verdeutlichen vor allem eins: Ganz so müde wie ihr Ruf sind die Luxemburger dann doch nicht. Denn es wird im Vergleich zur schwindelerregend niveaulosen Debattierkultur während des Referendums endlich wieder mit soliden Argumenten und mehr oder weniger respektvoll diskutiert. Obschon für viele die Devise gilt, «Mehrheit finden und Klappe halten», zeigen die Gegenargumente, wie facettenreich auch hierzulande ein Votum eigentlich ist.

Denn es ist nicht von der Hand zu weisen, dass z.B. die heftigen Diskussionen über die Beteiligung oder Ausgrenzung von Wahlgewinnern zum wahren Politikum geworden ist. Demnach wirkt die These, dass die Wahlpflicht Politikverdrossenheit produziert, irrsinnig. Die «Flemm mat der Politik» rührt vielmehr daher, dass die vielen unbeantworteten Fragen unseres Wahlsystems und die damit verbundene politische Kultur des «’t war dach ëmmer esou» Bürger zur Weißglut treiben.

Und ob man es nun mag oder nicht: Auch der Stil bei Koalitionsfindungen wirkt auf idealistische Wähler doch eher befremdlich. Wer Politik nicht als Machtspiel von Parteien wahrnimmt, sondern als Ausdruck seines sehr persönlichen Willens, wird sich wohl nie repräsentiert fühlen. Allerdings kann Zynismus nicht das Gegenargument und die Basis für noch mehr Status quo sein.

Timbo
12. Oktober 2017 - 14.48

aber was mach ich dann mit meinen 5 Parteikarten ? Wie kommt meine Junge denn bei einem Ministerium unter, wenn ich den Minister nicht persönlich kenne, und keinen Umweg über einen Parteikameraden kann nehmen?

marek
12. Oktober 2017 - 13.26

Vorschlag: keiner ist eine Partei,( es gibt keine Parteien ) jeder für sich. 60 Mandate vom Volk gewählt die in die Kammer einziehen. Von denen wird wieder vom Volk der Premier, Vize, Finanzminister usw . gewählt. Alle 4 Jahre. Jeder arbeitet für sich. Demokratie gelebt.

MarcL
12. Oktober 2017 - 12.29

Ich stimme Ihnen vollkommen zu, nur wie macht man es besser ? Über einige Koalitionen "nach Wählerwillen" kann man nur den Kopf schütteln. Die besagten Wähler werden sich wohl fragen was Ihre Stimmabgabe noch soll.
Andererseits scheint die nötige Diskussion, von Dan Kersch angeregt, von CSV-seite schon im Keim erstickt zu werden. Diese Verhältnisse sind -und das nicht nur für den idealistischen Beobachter- wahrlich betrüblich.