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Auf der Überholspur

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Im Jahr 1872 überholten die USA Großbritannien und wurden zur größten und wichtigsten Volkswirtschaft der Erde. Diese Position konnte das Land während fast 150 Jahren halten. Allein 2016 standen die USA für rund 25 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.

Doch seit 2014 ist diese Vormachtstellung infrage gestellt. Nimmt man – um die Wirtschaftskraft zu messen – nicht nur einfach das Bruttoinlandsprodukt (BIP), sondern das BIP nach Kaufkraftparität, dann wurde die US-Wirtschaft damals von China überholt.

Heute kann sich somit jeder Statistiker selber aussuchen, welche Wirtschaft er gerne als Nummer eins bezeichnet. Langfristig jedoch wird China die USA (egal nach welcher Berechnung) als weltgrößte Wirtschaftsmacht überholen. Da ist sich jeder einig. So um das Jahr 2030 könnte es so weit sein, wird geschätzt.

Dass dies passieren wird, ist eigentlich keine Überraschung. Immerhin hat China eine Bevölkerung, die viermal größer ist als die der USA. Zudem wächst Chinas Wirtschaft dreimal schneller als die amerikanische. Selbst in Bereichen wie den erneuerbaren Energien schreitet das Reich der Mitte schneller voran. Allein letztes Jahr hat es in dem Sektor mehr Geld investiert als die USA und Europa zusammen.

Diese fundamentale Trendwende erkennt der Beobachter auch in den Medien. Wo die Zeitungen vor wenigen Jahren noch Seiten mit Berichten über US-Firmen schrieben, drängen sich dem Leser nun immer mehr Artikel über chinesische Firmen auf. Und Luxemburg ist keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil.

Dabei geht es nicht nur um die BIL, über die letzte Woche bekannt wurde, dass die chinesische Beteiligungsgesellschaft Legend Holdings Corporation (Besitzer von Lenovo) sie für 1,484 Milliarden Euro kauft. Vor rund einer Woche wurde mitgeteilt, dass die PingPong Financial Group aus China eine Zulassung als Zahlungsinstitut in Luxemburg erhalten hat. Am Mittwoch wurde verlautet, dass die Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) 15 Millionen Euro in das luxemburgische Start-up Examotive investieren wird. Durch die Investition wird der bedeutendste chinesische Autohersteller zum größten Aktionär des Start-ups. Zu dem Portfolio von SAIC gehört auch eine Beteiligung am Luxemburger Technologieunternehmen IEE.

China ist am Kommen

Eine andere chinesische Gesellschaft ist an Cargolux beteiligt, während die CFL sich für das Projekt Seidenstraße interessiert. Luxemburg war letztes Jahr das erste nicht-asiatische Land, das von der asiatischen Infrastruktur-Investmentbank (AIIB) als nicht-regionales Mitglied aufgenommen wurde. Die luxemburgische Börse dient derweil als Plattform für chinesische Anleihen.

Und am heutigen Freitag feiert die China Everbright Bank die Eröffnung ihrer Büros im Großherzogtum. Luxemburgs Premierminister, der Finanzminister und der Chef der Finanzaufsicht werden mit dabei sein. Einsam fühlen werden sich die chinesischen Banker jedoch nicht.

In den letzten Jahren haben sich nicht weniger als fünf neue chinesische Banken im Großherzogtum angesiedelt. Doch auch diese Liste wird mit Sicherheit weiter wachsen. Im Juni hatte Luxemburgs Premier Xavier Bettel das Reich der Mitte besucht und dort vier Abkommen unterzeichnet, wie das Tageblatt berichtete. Das Gewicht Chinas für die Luxemburger Wirtschaft nimmt beständig zu. Der Schwerpunkt ist dabei, sich zu verlagern.

Was nun die Exporte von im Großherzogtum hergestellten Waren in Länder außerhalb Europas angeht, so stehen die USA immer noch auf dem ersten Platz. Gefolgt von China auf Platz zwei.

luc jung
15. September 2017 - 9.53

Et get heich Zeit dat den Haer Minister Meisch d' chinesesch Sprooch op den Unterrechtsplang vum Lycée setzt. Dann nach e Wuerd zu Menscherechter. An der Economie ginn et keng Menscherechter. Den Eischten an de Stärksten gewennt. Zum Schluss eng Fro : Wem geheiert BIL? China

Schmeler Michel
10. September 2017 - 18.19

Da solle mer ufaenken de Kanner chinesech ze leieren anstatt dei topech franseich Amtssproch. Alles ob franseich an esou komplizeiert dass e normale Mensch misst opt d'Uni goen. Wei soot Liddy Err " mir haetten vill manner Problemer wann se d'Leit mat hieren virtextreierten napeloistechen Texter net giffen konfronteieren." Awer dat huet jo System. Op deitsch geschweigen weder nach op Letzebouergech kriss de jo naischt. Do huet jo all Beamten seng Virlachen op franseich gespeichert.

Een den keng Tomaten op den Aen huet!
10. September 2017 - 10.46

USA ist schon lange am Ende. Nur durch das drucken von immer neuem Geld, finanziert USA seinen Staatsdefizit! Sollte der Dollar einmal als Weltwirtschaftswährung abgeschafft werden weil die Weltwirtschaft kein Vertrauen mehr in den Dollar hat, dan gehen in USA gehörig die Lichter aus! Es ist unglaublich aber wahr, USA wäre ein ganz kleines, mikriges Ländchen wenn sie ihre Armee, ihre weltweite Hegemonie nicht mit immer mehr frisch gedrucktem Geld finanzieren könnte! Man muss sich das so vorstellen dass die expandierende Weltwirtschaft immer mehr Geld benötigt weil ganz einfach das Handelsvolumen stetig und enorm steigt. Dafür brauchen sie eine Währung mit der die Händel bezahlt werden können. USA hat fleissig gedruckt und geliefert, im Gegenzug hat USA für seine frisch gedruckten Banknoten Waren und Güter so wie Rohstoffe erhalten. Diese wurden im laufe der Jahre konsumiert ohne dabei einen bleibenden Wert zu schaffen! Wenn die Weltwirtschaft sich vom Dollar als Welthandelswährung abwendet weil einfach zuviele Dollars im Umlauf sind ohne eine rale Deckung der Währung, dann werden sie wohl oder übel irgendwann einmal die Währung wechseln müssen. Dann fliesst der weltweite Bestand an Dollars zu einem Großteil nach USA zurück. Dieselben werden dann in ihren Dollars ersaufen! Sie werden stätische Heitzwerke mit den Dollars betreiben können um doe Papiermasse zu vernichten! Aber jeder der seinen Dollarbestand nach USA zurück schickt möchte dafür einen Gegenwert erhalten, seien es andere Währungen oder Industriegüter. Die US Industrie müsste 100 Jahre nur dafür produzieren um das in die USA zurück strömende Währungsvolumen zu kompensieren! Wie kann man sich so etwas vorstellen, wie das funktionieren soll? Ich kann nur sagen "armes Amerika, es hat sein Weißbrot vor seinem Schwarzbrot gegessen!"

Mossong nico
8. September 2017 - 10.00

Was ist mit den Menschenrechte im China ? ?? Ist uns das Egal...

Raphael Rippinger
8. September 2017 - 9.43

Wie schon an anderer Stelle bemerkt: Chinas kommunistische Planwirtschaft schlägt den kapitalistischen Westen mit seinen eigenen Waffen indem sie sich als "Marktwirtschaft" tarnt.

Der Westen bemerkt diesen Schwindel nicht, weil die Chinesen ja schließlich mit Geld daher kommen und... im Westen fragt man nicht nach der Herkunft von Geld...

China braucht nicht nach einem Jahr Aktionäre mit Dividenden aus kurzfristigen fetten Gewinnen "ruhig zu stellen hat", und kann es sich langfristig leisten hohe Verluste einfahren um die Konkurrenz auszubluten und später dann zu übernehmen, MIT allen negativen sozialen Konsequenzen!

Planwirtschaft richtet sich nicht nach Angebot und Nachfrage, Preise werden künstlich so tief gehalten bis die Konkurrenz aufgibt und ihr Know-How schließlich dankbar nach China verramscht!

Christian Müller: "Das Gewicht Chinas für die Luxemburger Wirtschaft nimmt beständig zu. Der Schwerpunkt ist dabei, sich zu verlagern."

Genau, nach der Logistik und den Infrastrukturen jetzt das Finanzgewerbe.

151029 Frankfurter Allgemeine:
"China ist keine Marktwirtschaft... Ein Plan zur Privatisierung der gigantischen Staatswirtschaft, auf dem die Hoffnung vieler ruhte, enttäuscht selbst regierungsnahe Ökonomen. Keineswegs will Peking Kontrolle abgeben... Die Hoffnung vieler, der Erfolg des „roten Kapitalismus“ zwinge zu einem ordnungspolitischen Umdenken, hat sich nicht erfüllt... Richtung der aktuellen Politik...: Eher steuert Peking zurück in die Planwirtschaft als andersherum. Von den 50 Unternehmen auf der Welt, die im vergangenen Jahr die höchsten Verluste eingefahren haben, stammt fast ein Drittel aus China... Politik und Wirtschaft sind eins...Manager deutscher, britischer und amerikanischer Unternehmen berichten diplomatischen Kreisen zufolge dieser Tage über Einschüchterungsversuche seitens chinesischer Behörden. Es könne für die ausländischen Konzerne zum Problem werden, sollte der Westen nicht dem Wunsch Pekings entsprechen und China den Titel einer Marktwirtschaft verleihen. Das ist Ironie."