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Deutschland zögert

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Die Verkehrswende ist eingeläutet. Weltweit. Verbrennungsmotoren sind Auslaufmodelle. Die Zukunft gehört der Elektromobilität und dem autonomen Fahren. Doch beim gestrigen Diesel-Gipfel deutscher Industrievertreter und Politiker in Berlin war davon nur sehr wenig zu spüren.

Frankreich und Großbritannien wollen ab 2040 keine neuen Benzin- oder Dieselfahrzeuge mehr zulassen. Norwegen geht sogar noch einen Schritt weiter und setzt sich 2025 als Deadline. 30 Prozent der dortigen Fahrzeuge sind heute bereits elektrisch angetrieben. Der Unterschied zu Deutschland: Norwegen hat keine Autoindustrie und kann sich diesen Schritt erlauben.

In Deutschland möchte man sich nicht festlegen. Einerseits gibt es dort starke Verflechtungen zwischen Politik und Autoindustrie. Andererseits bedeutet die Verkehrswende dort ein großes Risiko. Über 800.000 Arbeitsplätze hängen direkt von der Autoindustrie ab. Und ein hoher Prozentsatz davon betrifft die Verbrennungsmotoren und Schaltgetriebe. Elektroautos aber brauchen Batterien. Die werden in Asien und den USA hergestellt. (Noch) nicht in Deutschland.

Ein Stück weit kann man also die mangelnde Zielstrebigkeit in Richtung Verkehrswende verstehen. Ob ein Hinauszögern aber wirklich allen Betroffenen weiterhilft, kann bezweifelt werden. Denn Tesla und Co. sind schon längst unterwegs. Und drohen das Rennen zu gewinnen.

Peter Cat
5. August 2017 - 7.31

Und das Leerzeichen nach . ? ! : u.s.w. Schönes Wochenende.

Rosch
4. August 2017 - 16.45

@Karl Schneider.Haben Sie noch nicht gehört, dass seit einigen Tagen das Komma erfunden ist ?Aber um Ihre Logik fortzusetzen: Der Diktator in Nordkorea wird seine Raketen nun auch auf Batterien umrüsten.

Karl Schneider
4. August 2017 - 12.22

Hätten wir mehr Nachtspeicheröfen und keine Mazout Heizungen das muss man dann auch abschalten und die grossen Schiffe und Panzer etc etc und von Moskau hoert man nix ;-)

René Charles
3. August 2017 - 17.04

@

Hier eine Reportage von gestern bei NDR: ein manndickes Kabel wird in 2 Jahren NORWEDEN und DEUTSCHLAND verbinden. Das Projekt ist am Laufen. Es geht um's Geschäft: beide Länder kaufen sich gegenseitig Strom ab, wenn der Partner billig liefern kann. Norwegen hat Wasserkraft, Deutschland wird schon jetzt seine Windenergie nicht los: ca 20 Windgeneratoren wurden im Watt abgeschaltet.
Tja, hätten wir mehr E-Autos, und Stecker und Kabel und E-Tankstellen würden die Windanlagen auch für unsere Autos laufen, statt wie bisher die deutschen Kohlekraftwerke. Kinder, kauft E-Autos zum Wohle.. ja, Ihr wisst schon.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Schleswig-Holstein-Magazin,sendung666736.html

svendorca
3. August 2017 - 16.26

@ Marius, um Ihren Kommentar zu Vervollständigen sollte Norwegen der schwarzen Pest adieu sagen. Alleine vom Fischfang leben gehört man auch nicht mehr zu den reichsten Länder der Welt.

Marius
3. August 2017 - 12.14

Man sollte der Vervollständigen halber hinzufügen, dass der Norwegische Reichtum, aus den Einnahmen der Ölförderung stammt. Dieses nicht EU Land ist das grösste Erdölförderland in Europa und verkauft sein Öl vorwiegend an die europäischen Ländern. So finanziert sich das norwegische Modell. Den elektrischen Strom produzieren die Norweger ausschliesslich aus billiger Wasserkraft. (99,99 %) Daher laufen E-cars praktisch zum Nulltarif. Dieses Model ist also nicht auf die anderen Länder Europas übertragbar.