Nach 90 Minuten war für Cristiano Ronaldo alles vorbei. Und der Fußball-Superstar verließ nach einer anderthalbstündigen Anhörung das Gerichtsgebäude in Pozuelo de Alarcon auf eine für ihn eher ungewöhnliche Weise – durch die Hintertür. «Alles ist in Ordnung, Cristiano ist schon auf dem Weg nach Hause», sagte der Behördensprecher am Montagmittag den rund 200 wartenden Journalisten, die vergeblich auf ein direktes Statement von Ronaldo warteten. Der Sprecher bestätigte, dass die Justiz am Montag ein Ermittlungsverfahren einleitete.
Rede und Antwort musste der Weltfußballer, der in einem Auto mit getönten Scheiben in die Tiefgarage des Gebäudes gefahren war, zuvor allerdings der zuständigen Ermittlungsrichterin Monica Gomez Ferrer stehen. «Die spanische Steuerbehörde kennt alle meine Einkünfte bis ins Detail. Ich habe immer alles gemeldet und nie etwas verheimlicht. Ich hatte nie die Absicht, Steuern zu hinterziehen», sagte Ronaldo der Richterin nach Informationen seiner Agentur («Gestifute»), die am Montagnachmittag ein Statement mit den Zitaten herausgab.
Er habe «seine» handelnden Personen immer zur Sorgfalt angehalten. «Wir alle müssen Steuern gemäß unserem Einkommen zahlen. Ich habe meine Leute angewiesen, dass alles pünktlich und ordentlich zu tun. Ich wollte ja keine Probleme bekommen», fügte Ronaldo an. Die Anhörung vor den Toren von Madrid und hinter verschlossenen Türen begann um 11.30 Uhr – und endete gegen 13.00 Uhr.
Reines Gewissen
Die Staatsanwaltschaft wirft Ronaldo in ihrer Anklage Steuerhinterziehung in Höhe von 14,7 Millionen Euro vor. Im Fall von einem Schuldspruch droht dem Portugiesen eine mehrjährige Haftstrafe – von dreieinhalb Jahren ist die Rede. Dazu ist eine Geldstrafe von 28 Millionen Euro im Gespräch. Die Fragen der Richterin beantwortete Ronaldo auf Spanisch und verzichtete auf einen Übersetzer.
Nach Ansicht der Staatsanwälte soll der 32-Jährige zwischen 2011 und 2014 seine Einnahmen aus Bildrechten dem Finanzamt vorenthalten haben. Dafür habe Ronaldo auf den Britischen Jungferninseln und in Irland ein undurchsichtiges Unternehmenskonstrukt geschaffen. Die Anwälte des Europameisters haben diesen Vorwurf zurückgewiesen. Ronaldo selbst hatte zuletzt erklärt, dass er ein reines Gewissen habe. Auch deshalb waren die Wechselgerüchte um den Offensivstar, der noch bis 2021 bei Real unter Vertrag steht, zuletzt in den Hintergrund getreten.
Ermittlungsrichterin Gomez Ferrer hat nun bis zu eineinhalb Jahre Zeit, um über eine Prozesseröffnung zu entscheiden. Beim fünfmaligen Weltfußballer Lionel Messi vom FC Barcelona dauerte ein ähnlicher Prozess vier Jahre. Am Ende wurde der 30 Jahre alte Argentinier zu einer Haftstrafe von 21 Monaten verurteilt.
Das Gericht wandelte die Gefängnisstrafe aber in eine Geldbuße um. Gefängnisstrafen unter zwei Jahren werden in Spanien üblicherweise nicht vollstreckt. Messi musste für seine Steuerhinterziehung in Höhe von 4,16 Millionen Euro insgesamt 2,25 Millionen Euro Strafe zahlen.
SID
ihr solltet mal das Backham-Gesetz erwähnen und nicht
mit halbwahrheiten daherkommen.
Bei Messi gab es noch nicht das Backham-Gesetz - bei Cristiano aber schon,
und das ist eben der große Unterschied.
Klärt mal die Leser korrekt auf!!!!!
Ab in den Knast!