Auf dünnem Eis bewegt sich der «Conseil de discipline contre le dopage» (CDD) mit dem Freispruch für Fußballer Emmanuel Françoise. Der wurde nach einem Spiel im Mai positiv auf das Asthma-Mittel Terbutalin getestet, was er eigenen Aussagen zufolge nach einer Asthmakrise auf Anraten seines Arztes eingenommen hatte.
Das mag durchaus sein, trotzdem handelten dann sowohl der Arzt als auch der Sportler fahrlässig. Denn der Arzt hätte wissen müssen, dass sein Patient Leistungssportler ist und Terbutalin auf der Dopingliste steht, derweil das gängigere Ventolin (bzw. dessen Wirkstoff Salbutamol) bis zu einem gewissen Grenzwert erlaubt ist. Und für den Sportler gilt, dass er verantwortlich dafür ist, was sich in seinem Körper befindet.
Françoise hätte sich informieren sollen
Wenn also Françoise Asthmatiker ist und Medikamente gegen seine Atemnot einnehmen muss, dann hat er sich als gut bezahlter Leistungssportler auch darüber zu informieren, was erlaubt ist und was nicht. Und er hätte aus eigenem Antrieb auf einen Einsatz verzichten oder zumindest dem Teamarzt Bescheid geben können. Radsportler Simon Yates wurde 2016 für ein ähnliches Vergehen übrigens für vier Monate gesperrt.
Die nationale Anti-Doping-Agentur (ALAD) wird demnach aller Voraussicht nach gegen das Urteil des CDD in Berufung gehen, denn es ist kaum mit einer Null-Toleranz-Politik gegenüber Doping vereinbar. Auch unwissentlich gedopt ist letztendlich gedopt.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können