Die neue Luxemburger Weltraumfirma heißt Kleos Space (Kleos). Es handelt sich um eine neue Tochtergesellschaft des britischen Weltraumunternehmens «Magna Prava.»
Mit fünf Mitarbeitern geht Kleos im Luxemburger Firmeninkubator Technoport (Esch-Belval) an den Start. Innerhalb von fünf Jahren soll die Zahl der Mitarbeiter auf 60 ansteigen. Das erklärte Wirtschaftsminister Etienne Schneider in einer Pressekonferenz gestern Morgen.
Ziel des noch zu bauenden Satelliten ist es, Radiosignale von der Erde zu erfassen und geografisch zu lokalisieren. Dabei konzentriert sich das Unternehmen nicht auf offizielle Signale, sondern auf «unkooperative» Signale – etwa auf private Mobiltelefone oder eine Mikrowelle.
Ein Beispiel: Jedes größere Schiff verfügt über AIS-Transponder. Diese vermitteln über Radiosignale in einem Umkreis von rund 30 Kilometern wie es heißt, was es geladen hat und wo es hinfährt. Über dieses offizielle Signal lässt sich verfolgen, wo welche Schiffe auf dem Ozean unterwegs sind.
«Unkooperative Signale» erfassen
Wird nun ein Schiff von Piraten gekapert oder es beginnt, irgendwo illegal zu fischen. Dann werden diese AIS-Signale ausgeschaltet. Das Schiff ist damit offiziell von der Bildfläche verschwunden. Und genau hier setzt Kleos an. Falls jemand auf dem Boot ein Mobiltelefon oder eine Mikrowelle anschaltet, dann soll der Satellit diese «inoffiziellen Signale» erfassen und orten können. Auch kleine Schlauchboote mit Flüchtlingen auf dem Mittelmeer könnten so geortet werden (wenn einer der Passagiere ein Mobiltelefon hat).
Größer als die Weltraumstation ISS
Die Firma will mit dem Verkauf der Daten ihr Geld verdienen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Da der Satellit um die Erde kreist, wird er alle fünf Stunden ein neues «punktuelles Bild» liefern können.
Im Gegensatz zu anderen Satelliten, die Bilder vom All aus machen, wäre der Satellit von Kleos auch bei Wolken einsetzbar. Ein Abhören von Kommunikationen sei nicht vorgesehen und mit der Technologie auch nicht möglich, so das Unternehmen.
60 Kilo schwere Mikro-Satelliten
Dabei setzt Kleos, wohl aus Kostengründen, auf rund 60 Kilogramm schwere Mikro-Satelliten. «Damit ist der Satellit kleiner als eine Waschmaschine», so Direktor Andy Bowyer.
Doch insgesamt soll die im Weltraum zu bauende Konstruktion einen Durchmesser von rund 200 Metern erhalten. «Das wäre das Doppelte der internationalen Weltraumstation ISS», so Bowyer. Diese Struktur besteht aus dem Satelliten in der Mitte und bis zu 100 Meter langen Antennen auf vier Seiten, in Kreuzform.
Und nun die Weltneuheit: Die Antennen sollen nicht auf der Erde gebaut und im Weltraum entfaltet werden. Im Gegenteil: Sie sollen mit einer bereits entwickelten Maschine im Satelliten hergestellt werden. Zu diesem Zweck ist im Satelliten Platz für ein Kästchen mit den Rohstoffen, die für die Antenne benötigt werden. «Das braucht weniger Platz in der Rakete», unterstreicht Andy Bowyer. «So etwas hat es vorher noch nie gegeben.»
Satellit kann Ersatzteile selbst herstellen
Langfristig soll es möglich sein, den Satelliten mit Rohstoffen neu zu versorgen oder die Maschine auf Asteroiden oder dem Mond zum Einsatz kommen zu lassen. Hergestellt werden könnten beispielsweise Ersatzteile.
Doch zuerst will man mit den Daten Geld verdienen. In einem Jahr will man den Prototypen in Luxemburg testen. «Wir müssen zeigen, dass wir Daten erhalten können», so Bowyer. Zuvor soll intensiv mit dem Luxemburger Forschungszentrum LIST an den zu nutzenden Materialien gearbeitet werden.
In zwei Jahren, so die Hoffnung, könnte der Satellit dann starten. Die Finanzierung des Starts ist aber bisher noch nicht gesichert.
Zu Demaart
so ein spionagesatellite ist ja was konkretes. space mining hingegen eine spinnerei die wenn sie nichts kostet aber wenigstens zur erheiterung der leser beiträgt.
Secherlech eng Aentwert op déi Froo wou déi aus dem Chomage enner Daag kommen.
Das ist wie mir scheint noch viel Zukunftsmusik in diesem Projekt drin....kann gut ausgehen muss aber nicht....ein sehr riskantes Unternehmen das man da starten will ...und wieviel Knete will denn unser Etienne dans la lune, aus dem Staatssäckel da zu beisteuern ? oder einfach nur ein privat finanziertes Projekt?
3D Drucker im Weltall?