Dienstag23. Dezember 2025

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3D-Drucker: Welche Rolle für Luxemburg?

3D-Drucker: Welche Rolle für Luxemburg?

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In einer ganzen Reihe von Wirtschaftsbereichen setzt Luxemburg auf die Entwicklungen der Zukunft. Ein Bereich, in dem es viel Zukunftspotential gibt, fehlt jedoch noch, ist Malik Zeniti vom Luxemburger Logistik- Cluster überzeugt.

Die neuen Technologien haben das Potenzial, die gesamte Logistikbranche durcheinanderzuwirbeln. Das geht derzeit von selbstfahrenden Lastwagen und Lieferungen mit Drohnen bis hin zu vollkommen robotisierten Lagerhallen. Vieles ist noch Zukunftsmusik – aber es wird intensiv daran gearbeitet.

„Aber was ist mit der künftigen Rolle von 3D-Druckern?“, fragt Malik Zeniti, Manager beim Luxemburger Logistik-Cluster. „Und welche Rolle kann Luxemburg hier spielen?“
Schätzungen zufolge können in Zukunft rund zehn Prozent aller Produkte dort gedruckt werden, wo sie benötigt werden. Beispielsweise könnte eine AutoReparatur-Firma einen 3D-Printer besitzen und bräuchte dann kein Ersatzteillager mehr. Dies treffe auch auf beispielsweise Flugzeugbauer zu, erklärt Malik Zeniti.

Eine fundamentale Veränderung

Für die Logistikbranche sind solche Technologien eine fundamentale Veränderung. Eine ganze Reihe von Waren müssten dann nämlich weder transportiert noch gelagert werden. „Nur die Rohstoffe für das Betreiben des 3D-Druckers müssen noch geliefert werden.“
Derartige Zukunftsperspektiven werfen in der Branche viele Fragen auf: „Was bedeutet das für uns?“ Malik Zeniti sieht potenzielle Überschneidungen mit beispielsweise dem Abbau von Rohstoffen im Weltall. „Auch das funktioniert nicht ohne Roboter und nicht ohne künstliche Intelligenz.“ Luxemburg sei, so Zeniti, gut aufgestellt, um sich solcher Themen anzunehmen. Genannt werden können in dieser Hinsicht etwa die aus Japan stammende Firma Fanuc, die über eine Lagerhalle in Luxemburg ihre Roboter in ganz Europa vertreibt. Und in Bascharage gebe es bereits ein Zentrum für 3D-Drucker.

Gleichzeitig verfügt das Großherzogtum über hoch gesicherte Datenzentren, in denen die Daten der zu druckenden Produkte gespeichert werden könnten. Zudem könnte man auch hierzulande Prototypen solcher Produkte entwickeln und weiter an „just-in-time“-Lieferungen arbeiten.

Produkte vor Ort drucken

Malik Zeniti wünscht sich eine Marktstudie, um zu klären, was Luxemburg machen soll, welche Unterstützung dies braucht und welche Nische die ideale für Luxemburg sei. „Die Spezialisten für Roboter sitzen in Japan, die für geistiges Eigentum in den USA“, gibt Zeniti zu bedenken. Es sei an der Zeit, sich Gedanken um die Rolle Europas und Luxemburgs in dem Bereich zu machen. Soll das Programmieren von Robotern in der Schule gelehrt werden? Braucht es einen eigenen Firmeninkubator?

Das Thema rutscht jedenfalls bei den Logistikern immer höher auf die Tagesordnung. Bei der jährlichen Herbstkonferenz der Branche werden Themen wie „Roboter und künstliche Intelligenz“ auf jeden Fall zur Sprache kommen.