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Was trägt Kate?

Was trägt Kate?
(dpa)

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Es wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis, dabei ist es nur aus Stoff. Die Welt rätselt, wie das Hochzeitskleid von Kate Middleton aussehen wird. Sicher ist, dass es anders als Dianas wird.

Verpackt wie ein Sahnetörtchen, eine meterlange Spitzendecke hintendran. Aus heutiger Modesicht ist das Hochzeitskleid von Prinzessin Diana recht gewöhnungsbedürftig. Es wird auch gerne mit einem Baiser verglichen. Bei der Zeremonie im Jahr 1981 aber war es das Prinzessinnenkleid schlechthin, absolut auf der Höhe der Zeit.

Liebhaber geraten bis heute ins Träumen. Kein Zuckerschlecken für die werdende Prinzessin Kate Middleton. Bei ihrer Hochzeit mit Dianas Sohn Prinz William am 29. April werden Aber-Millionen Menschen auf der Welt auf die Robe schauen, die sie für den großen Tag ausgesucht hat. Weitere Herausforderung: Das Kleid bis dahin geheim halten.

Gerüchteküche brodelt

Kaum war die Verlobung verkündet, gingen die Spekulationen los, was die modebewusste Kate sich wohl aussuchen wird. Wie bei fast jeder Bürger-Hochzeit auch soll das Brautkleid eine Überraschung werden. Mittlerweile belagern Fotografen und Reporter die Studios von Designern, um einen exklusiven Blick und den Coup ihrer Karriere zu landen. Immer mal wieder fallen Namen, denn Kate hat in den vergangenen Jahren Vorlieben für bestimmte Schneider entwickelt. In den Wettbüros werden Kate-Favoriten wie Phillipa Lepley genannt, aber auch britische Modegrößen wie Stella McCartney.

Wie genau der Palast es schafft, das vermutlich meistgesuchte Stück Stoff des Jahrzehnts vor neugierigen Blicken zu verstecken, ist undurchsichtig. Offenbar sind die PR-Profis dreißig Jahre nach Dianas Hochzeit mit Prinz Charles besser vorbereitet und haben ein dichtes Netz gewebt.

Andere Zeiten

«Ich glaube, damals war den Leuten nicht klar, wie viel Interesse es geben würde», erinnert sich Elizabeth Emanuel, die Designerin von Prinzessin Dianas Brautkleid, in einem Interview. Was auch sie erst nicht ahnte, wurde schnell überdeutlich: Nachdem rausgekommen war, dass sich Diana für die junge britische Schneiderin entschieden hatte, konnte sie sich vor den Fotografen kaum retten. Reporter riefen an und bettelten um Infos, erklärten, ihr Job hinge an der Geschichte, flehten um Mitleid.

«Wir haben einen Safe besorgt und das Kleid jeden Abend nach der Arbeit hineingetan», erinnert sich die heute 52-Jährige, die neben der Königsfamilie weitere Prominente ausgestattet hat. Über Nacht wurde der Safe von zwei Sicherheitsleuten bewacht. Außerdem gab es für den Fall der Fälle ein zweites Kleid, das ein kleines bisschen anders aussah. «Wir wollten einfach ganz sicher gehen», sagt sie. Nach drei Monaten waren die Finger wund vom Sticken, Nähen und mit Perlen besetzen und die beiden Brautkleider sowie die Roben für die Brautmädchen fertig.

Keine Vorschriften

«Das war eine sehr aufregende Zeit für uns», sagt Emanuel. Vorschriften, wie das Brautkleid einer womöglich künftigen Königin auszusehen hat, habe es nicht gegeben. «Diana hat verschiedene Stilrichtungen anprobiert.» Von dort aus hätten sie und ihr Mann Daniel, von dem sie mittlerweile privat und geschäftlich getrennt ist, weitergearbeitet. Die Gefahr, dass der Ausschnitt zu tief oder der Schnitt zu kokett ist, sieht sie bei einem Anlass wie einer Prinzenhochzeit nicht. «Jedem ist klar, dass das ein Kleid für einen ganz besonderen Anlass ist.»

Doch warum liegt gerade auf dem Brautkleid so viel Aufmerksamkeit? Weil es den Mädchentraum vom Prinzessin sein erfüllt? Weil man so schön darüber schwärmen oder lästern kann? «Es ist einfach Tradition», meint Emanuel. «Die ganze Aufmerksamkeit an dem Tag liegt einfach auf der Braut.»

Ganz anders

Auf Kate werden dank der Medienentwicklung wohl sogar noch mehr Augen blicken als damals auf Diana, schätzt Emanuel. Auf die Frage, was sie sehen werden, weiß aber auch sie keine Antwort. «Ich denke mir aber, egal, was sie anzieht, es wird völlig anders sein als das von Diana.» Das Kleid sei in den 1980er Jahren entstanden und reflektiere die Mode der damaligen Zeit. «Jetzt haben wir 2011. Aber offen gesagt: Es könnte alles sein. Vielleicht wollen sie uns auch überraschen.»