Erst am Montag waren unter der Führung Saudi-Arabiens Truppen in das Land gekommen, um die Herrschaft des sunnitischen Königs zu stützen. Vor allem schiitische Demonstranten fordern seit Wochen seinen Rücktritt.
Am Dienstag kam es dabei offenbar zu einem ersten Zwischenfall mit den saudischen Truppen. Ein Soldat sei von Demonstranten erschossen worden, hieß es aus saudiarabischen Sicherheitskreisen.
Die Entsendung der saudiarabischen Truppen führte auch zu weiteren Spannungen in der Region. Der Iran verurteilte die Entsendung als «inakzeptabel». Das werde die Krise in dem sunnitisch geführten Königreich nur komplizieren. Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle erklärte, die Lösung für den Ausgleich und Dialog in Bahrain könne nicht aus dem Ausland kommen. Es müsse alles getan werden, damit die Situation nicht weiter eskaliere.
EU fordert zur Zurückhaltung auf
Die EU rief angesichts der Berichte über die neuerliche Gewalt die dortigen Sicherheitskräfte zur Zurückhaltung auf. Man sei «sehr besorgt», sagte eine Sprecherin von EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton. Die Sicherheitskräfte vor Ort rief sie auf, die Grundrechte der Menschen zu achten. Dazu gehöre auch das Recht auf Versammlungsfreiheit, betonte sie. Dialog sei das einzige Mittel, die Probleme zu lösen.
Angesichts der unsicheren politischen Lage rät das US-Außenministerium seinen Bürgern von Reisen in den Golfstaat ab. Amerikaner, die sich derzeit in dem Königreich aufhielten, sollten überlegen, dieses zu verlassen. Obwohl die Demonstranten keine Bürger aus westlichen Staaten ins Visier genommen haben, rät das US-Außenministerium seinen Bürgern, auf die eigene Sicherheit zu achten. Auch sollten sie sämtliche Demonstrationen meiden, die in gewaltsame Zusammenstöße zwischen der Polizei und den Protestierenden ausarten könnten.
Phlippinische Gastarbeiter sollen Bahrain verlassen
Auch die tausenden philippinischen Arbeiter in Bahrain wurden von ihrer Regierung aufgefordert, das Land zu verlassen. In Bahrain arbeiten rund 31.000 Philippiner, wie das Außenministerium in Manila mitteilte. Das Land hat schon tausende Landsleute aus anderen arabischen Ländern wegen der Unruhen dort zurückgerufen. 14.000 bis 26.000 Philippiner sollen Libyen bereits verlassen haben.
Bei den nach Bahrain entsandten
Truppen handelte es sich den Angaben zufolge um Spezialeinheiten, die dem Golf-Kooperationsrat unterstehen. Die rund 1.000 Soldaten kommen aus Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten. Bahrain ist ein enger Verbündeter der USA. In dem Königreich ist die 5. US-Flotte stationiert.
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