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Westen setzt Angriffe fort

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(AFP)

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Nach dem Kompromiss zum Kommando über den Libyen-Einsatz haben westliche Luftwaffenverbände ihre Angriffe auf Ziele in dem nordafrikanischen Land fortgesetzt.

Die Vereinigten Staaten haben am Freitag erneut Marschflugkörper vom Typ Tomahwak auf Ziele in Libyen abgeschossen. Sie seien von Schiffen und U-Booten vor der Küste gestartet worden, hieß es aus US-Militärkreisen. Als Ziele wurden Scud-Raketenstellungen in der Nähe von Tripolis genannt. US-Kampfflugzeuge griffen libysche Artillerie sowie Kommando- und Kommunikationszentren an.

Logo" class="infobox_img" />Der kanadische Generalleutnant Charles Bouchard wird die NATO-Mission gegen Libyen führen. Dies teilte das kanadische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Bouchard ist derzeit beim NATO-Hauptkommando in Neapel stationiert.

Libyscher Gesandter bietet Gespräche an
Die libysche Regierung ist nach den Worten des früheren Ministerpräsidenten Abdul Ati al Obeidi zu Gesprächen mit den Rebellen über politische Reformen und möglicherweise auch Wahlen bereit. Er äußerte sich während eines Treffens der Afrikanischen Union in Äthiopien. Für die Gewalt seien «Extremisten» und ausländische Mächte verantwortlich, erklärte Al-Obeidi.
dapd

Französische und britische Flugzeuge bombardierten Stellungen der libyschen Regierungstruppen bei Adschabiya. Dabei sollen Artilleriegeschütze zerstört worden sein. Ziel der Angriffe war es, die um die Stadt eingegrabenen Rebellen zu entlasten, die seit Tagen der Belagerung durch Truppen des Machthabers Muammar al Gaddafi standhalten.

«Unter Kontrolle»

Frankreich bezeichnete den Luftraum über Libyen am Freitag als «unter Kontrolle». Der französische Generalstabschef Admiral Edouard Gauillaud nannte im Rundfunksender France-Info als Beleg die Zerstörung eines Flugzeugs der libyschen Streitkräfte, das gerade abgehoben hatte, um die Rebellenhochburg Misrata anzugreifen.

Auch die Propagandaschlacht geht weiter. Seif al Islam Gaddafi, der Sohn des Machthabers, versucht sich noch vor ein paar Tagen als Feldherr:

Nach mehrtägigen Verhandlungen beschloss die NATO, die Durchsetzung der Flugverbotszone über Libyen zu übernehmen. Den einzelnen an der Koalition beteiligten Staaten bleibt es weiterhin in nationaler Verantwortung überlassen, Angriffe auf die libyschen Streitkräfte zu fliegen, um die Aufständischen zu schützen. Ein Eingreifen in den Bürgerkrieg sieht die Aufgabenstellung der NATO ausdrücklich nicht vor. Die Vereinigten Arabischen Emirate stellen zwölf Kampfflugzeuge für den Libyen-Einsatz ab. Die Emirate sind das zweite arabische Land nach Katar, das sich an der Operation beteiligt. Flugzeuge aus Katar sollen erstmals an diesem Wochenende Patrouillenflüge über Libyen unternehmen.

Ein Fahrplan

Am Freitag hat sich auch die Afrikanische Union (AU) in die Libyen-Krise eingeschaltet. AU-Vertreter schlugen eine Übergangsperiode für Libyen vor, in der demokratische Wahlen vorbereitet werden sollten. In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba traf eine libysche Regierungsdelegation mit Vertretern von fünf afrikanischen Staaten zusammen, um einen Fahrplan zu erörtern, nach dem politische Reformen in Libyen umgesetzt werden könnten.

Der Vorsitzende der AU, Jean Ping unterstrich die Notwendigkeit von politischen Reformen in Libyen und nannte die Forderungen der Aufständischen legitim. «Wir sind überzeugt, dass es auf afrikanischem Niveau eine Möglichkeit geben wird, einen Konsens über die weitere Entwicklung in Libyen zu finden», sagte Ping. Libyen ist einer der größten Nettozahler innerhalb der Afrikanischen Union.