Im internationalen Tauziehen um die Neubesetzung des Chefpostens beim Internationalen Währungsfonds (IWF) gewinnt die Kandidatur der französischen Kandidatin Christine Lagarde an Fahrt. Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy deutete am Freitag in Deauville nach Abschluss des G8-Gipfels an, US-Präsident Barack Obama unterstütze Lagarde. «Ich glaube, dass seine Entscheidung gefallen ist.» Sie sollte jedoch während des Gipfels nicht öffentlich gemacht werden. Es müsste noch mit anderen Partnern in der Welt beraten werden, sagte Sarkozy.
Mit Blick auf Obama und dessen Außenministerin Hillary Clinton, die sich sehr positiv über Lagarde geäußert hatte, sagte Sarkozy: «Ich kann mir schlecht vorstellen, dass es eine Meinungsverschiedenheit zwischen ihnen gibt.»
«Beschlossene Sache»
Die Personalie sei beschlossene Sache, hieß es aus europäischen Kreisen am Rande des G-8-Gipfels am Freitag im französischen Deauville. «Lagarde – das ist gelaufen», sagte ein hochrangiger europäischer Diplomat. Verwiesen wurde dabei auf die Stellungnahme von US-Außenministerin Hillary Clinton, die sich am Donnerstag positiv über Lagarde geäußert hatte. Offiziell wollen die USA sich aber erst hinter eine Kandidatur stellen, wenn am 10. Juni die Bewerbungsfrist beim IWF abgelaufen ist.
Die 55-jährige Lagarde soll an der IWF-Spitze die Nachfolge ihres Landsmanns Dominique Strauss-Kahn antreten, der nach seiner Festnahme in New York wegen des Vorwurfs der versuchten Vergewaltigung zurückgetreten war.
Europäer auf IWF-Chef-Sessel
Traditionell wird die IWF-Spitze seit Gründung der Organisation gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von einem Europäer besetzt, den Vorsitz der Schwesterorganisation Weltbank erhält entsprechend ein Vertreter aus den USA. Angesichts ihres stetig wachsenden Anteils an der Weltwirtschaft erhoben aber auch die Schwellenländer Anspruch auf den IWF-Chefposten. Ihnen müssten nun «Kompensationen» angeboten werden, hieß es aus den europäischen Kreisen in Deauville vor allem mit Blick auf die aufstrebenden Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.
Zu Demaart











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