Einige versackten in Alkohol und Drogen, andere in der Vergessenheit. Das Schicksal von Kinderstars, die erwachsen geworden sind, hat oft wenig mit Kindheitsträumen zu tun. Die drei Hauptdarsteller der «Harry Potter»-Filme haben sich bislang ziemlich gut gehalten. Keine großen Eskapaden, keine öffentlichen Krisen, keine wilden Affären.
Zehn Jahre nach dem Start der Filmreihe um den Zauberschüler geht diese jetzt endgültig zu Ende. Am 7. Juli ist Weltpremiere in London, am 14. Juli kommt «Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil II» offiziell in die deutschen Kinos.
Hauptdarsteller
Die Hauptdarsteller Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint sind mittlerweile alle Anfang 20. Sie haben Millionen auf ihren Konten und könnten sich eigentlich zur Ruhe setzen. Was ist seit dem Start der «Potter»-Reihe aus ihnen geworden? Und wo könnte der Weg hingehen?
EMMA WATSON: In den Filmen spielt sie die fleißige und höchst erfolgreiche Hermine, die ihren Freunden Harry und Ron nicht selten überlegen ist. Auch im wahren Leben hat die mittlerweile 21 Jahre alte Watson den bislang wohl überzeugendsten Wandel vom Kinderstar zur eigenständigen jungen Frau hingelegt.
Schauspiel
Sie macht weiter mit der Schauspielerei und dreht derzeit die Literaturverfilmung «The Perks of Being a Wallflower». 2009 begann sie ihr Kunst-Studium an der renommierten Brown University in den USA. Gerade legt sie dort eine Pause ein und überlegt, ein Auslandssemester zu machen, wie sie selber berichtete.
Watson ist aber auch zum Mode-Vorbild aufgestiegen: Sie ist in zahlreichen großen Kampagnen als Model zu sehen gewesen – für Burberry zum Beispiel und Chanel. Im Juli ziert sie das Cover der «Vogue». Sie gibt sich stets dankbar für ihre «Potter»-Erfahrung und wird nicht müde, zu betonen, dass sie sie nicht missen wolle.
Zauberlehrling
DANIEL RADCLIFFE: Als kleiner Zauberschüler war Radcliffe richtig süß und erster Schwarm für viele junge Mädchen. Jetzt wird er 21 Jahre alt (geboren am 23.7.) und hat sich über die Jahre äußerlich eher nicht zum Hollywood-tauglichen Herzensbrecher entwickelt. Seine Wunsch nach anspruchsvollen Rollen könnte ihm aber den Pfad zum Charakterdarsteller ebnen.
Neben den «Potter»-Drehterminen hat er in den vergangenen Jahren vor allem Theater gespielt und war unter anderem am Broadway in New York zu sehen. Dort wohnt er mittlerweile auch. Momentan spielt er im Musical «How to Succeed in Business Without Really Trying».
Pikant
Radcliffe hat für einen der wenigen «Skandälchen» des Potter-Trios gesorgt. 2007 stand er im Theaterstück «Equus» nackt auf der Bühne – mitten zu Spitzenzeiten der «Potter»-Filme. Kürzlich verriet er dem Magazin «GQ», dass er einige Zeit lang ein Alkoholproblem hatte. Vor allem während der «Potter»-Dreharbeiten 2009 habe er gedacht, er müsste unbedingt ein «Promi-Leben» führen und habe sich mehr und mehr auf den Alkohol verlassen. Das aber entspreche eigentlich nicht seinem wahren Ich. Seit fast einem Jahr habe er deshalb nichts getrunken und gehe statt dem Partymachen seinen Lieblingsbeschäftigungen nach: entspannt Zuhause sitzen und Lesen, mit Freunden essen gehen, gute Gespräche führen.
RUPERT GRINT: In den kommenden Monaten dürfte es viele Hinweise darauf geben, ob es für Rupert Grint ein Leinwand-Leben nach «Harry Potter» gibt oder nicht. Bisher stand der 22-Jährige zwar öfter wieder vor der Kamera, aber ohne durchschlagenden Erfolg. Parallel zum letzten «Potter»-Film hat Grint hart gearbeitet und nun gleich mehrere Filme parat, die bald herauskommen.
Mit den deutschen Nachwuchsstars David Kross (21/»Der Vorleser») und Florian Lukas hat er «Comrades» über eine Freundschaft zwischen deutschen und britischen Piloten im Zweiten Weltkrieg gedreht. Einen Soldaten spielt er auch in «Wartime Wanderers», und zwar an der Seite von Sean Maguire. Außerdem wird er als der britische Skisprung-Clown «Eddie The Eagle» zu sehen sein.
Immer wieder sagt er, dass er sich auch sehr für Musik interessiert. Auf seinem Bewerbungs-Video für die Rolle von Harrys besten Freund Ron Weasley trug er immerhin einen selbst geschriebenen Rap vor. Vielleicht geht er ja auch irgendwann stärker dieser Leidenschaft nach.
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