Viele Mädchen träumen vom Prinzen. Aus fernen Ländern soll er kommen, um die Gunst der Geliebten kämpfen und ihr ewige Treue schwören. Hollywood-Diva Zsa Zsa Gabor mag als Mädchen ähnlich geträumt haben. Mehr als sechs Jahrzehnte und etwa sieben gescheiterte Ehen – so genau weiß es keiner – später war es jedenfalls so weit. Aus dem fernen Deutschland kommend, trat ein Prinz – in Gestalt des adoptierten Frederic Prinz von Anhalt – in ihr Leben. Am 14. August will das exzentrische Paar seine Silberhochzeit feiern.
Während eines Urlaubs in Hollywood soll es von Anhalt zufolge gewesen sein, dass er die amerikanisch-ungarische Schauspielerin auf einer Party von Drehbuchautor Sidney Sheldon sah. Er sei vollkommen überwältigt gewesen. Heiraten habe er, der damals – uneingeladen – mit weißem Rolls Royce Rolls und angeheuerten Studenten Bodyguards erschienen sei, Zsa Zsa aber nicht wollen.
«SIE hat MICH geheiratet.»
«SIE hat MICH geheiratet. Ich wollte eigentlich gar nicht. Ich war ja nur da im Urlaub» sagt der 68-Jährige. Doch später seien sie dann alle beide fest entschlossen gewesen, die Hochzeit durchzuziehen – und sich gegen die Angriffe der Medien und des Hollywood-Clans zu wehren.
Anderen Quellen zufolge soll Gabor einst Arm in Arm mit «Freddy» auf einer Party aufgetaucht sein. Und soll auf die Frage eines Reporters, wann sie sich denn verloben würden, geantwortet haben: «Wir sind es schon. Und wir werden sehr bald heiraten!» Drei Tage später war die Hochzeitsurkunde unterzeichnet – die wohl achte für Gabor. «Ich wollte nur einen Filmstar kennenlernen und habe schlussendlich einen geheiratet – um ehrlich zu sein, kann ich das nicht empfehlen», sagte von Anhalt vor Jahren der «Vanity Fair» über die Ehe mit seiner inzwischen 94 Jahre alten Frau.
Freudige Mitteilung
Gehalten hat die Ehe dennoch. Für das große Jubiläum hat sich der in Baden-Württemberg geborene Prinz etwas Besonderes ausgedacht. Auf einer mehr als 14 Meter hohe Plakatwand direkt neben dem vierspurigen Sunset Boulevard teilt der Prinz seine Jubiläumsfreude mit den Berufspendlern. 68 000 Dollar (rund 48 000 Euro) will er dafür hingeblättert haben. «Das ist es mir wert» sagt er. Die Aufschrift neben dem Hochzeitsfoto von 1986 lautet: «Prinz Frederic & Prinzessin Zsa Zsa – 25 Jahre und noch viele mehr – 14. August – Feiern Sie mit uns!»
Ungeladene Besucher sind bei der Party allerdings nicht erwünscht. Rund 80 «hochkarätige» und «ausgesuchte» Gäste werden sich dem Prinzen zufolge am 14. August in der Millionen-Villa, die einst Unternehmer und Luftfahrtlegende Howard Hughes gehörte, einfinden. Das mit der Gästeliste sei nicht so einfach gewesen. «Immerhin muss man sich überlegen, wer eigentlich noch am Leben und wer schon tot ist», so der Prinz.
Große Feier
Seit vier Wochen liefen die Vorbereitungen der Feier – und von Anhalt weiß schon gar nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Und schon wieder klingelt das Telefon: «This is Frederic von Anhalt… Oh hi… Ja, natürlich kannst Du Deine fünf Verwandten auf die Party mitbringen!» Musikproduzent Quincy Jones sei halt ein langjähriger Freund und Nachbar von ihm, den könne er unmöglich hängenlassen.
Es wird wohl auch weiter viel zu schreiben und zu spekulieren geben über eine der ungewöhnlichsten Ehen Hollywoods. Die einen sehen sie als reine «Nutzehe» zugunsten von Anhalts, dem gar vorgeworfen wird, seine bettlägerige, beinamputierte Frau in ihrer Villa gefangen zu halten. Für andere ist die Partnerschaft ein Beweis dafür, dass auch Lebemänner und -frauen einmal zur Ruhe kommen können.
«Meine Frau wollte einen Mann, der aus Negativem etwas Positives schaffen kann. Das scheine ich gut machen zu können» sagt der Prinz. Was er an seiner Frau besonders liebt? «Ihre Eleganz und ihr Lächeln, denn das kam stets von Herzen.»
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