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Die Luxemburger sind sauer

Die Luxemburger sind sauer
(Robert Spirinelli)

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Täglich pendeln tausende Deutsche, die in Luxemburg arbeiten, mit dem Zug zwischen Trier und Luxemburg. Über den Ausbau des Nadelöhrs zwischen Igel und Wasserbillig wurde lange verhandelt, passiert ist nicht viel.

Der zweigleise Ausbau an dem Grenzabschnitt lässt seit Jahren auf sich warten. Obwohl Luxemburg bereit ist, acht der 19 Millionen Euro Baukosten zu übernehmen, kommt man in Deutschland nicht so richtig in die Gänge. Stattdessen droht neues Ungemach: Im Dezember sollen die IC-Verbindungen nach Luxemburg fast komplett wegfallen.

Die Deutsche Bahn AG will die Pläne bislang weder bestätigen noch dementieren. «Man sei noch in Gesprächen,» sagt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Dabei machte der rheinland-pfälzische Infrastrukturminister Roger Lewentz jüngst auf einem regionalen Verkehrskongress in Trier schon öffentlich, was der Konzern vorhat: Zum nächsten Fahrplanwechsel solle die Zahl der IC- und ICE-Verbindungen auf der Moselstrecke von sechs auf drei halbiert werden. Von Luxemburg verkehre dann künftig nur noch ein IC am Tag statt bisher fünf.

«Anbindung geht verloren»

Dabei lässt sich Luxemburg die Anbindung an das deutsche IC-Netz einiges kosten: Jährlich überweise man 800.000 Euro an die Deutsche Bahn AG, heißt es. «Mit Erstaunen» habe man deshalb von den Plänen des Unternehmens erfahren, erklärt der Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler.
«Die gute Anbindung an das deutsche Fernverkehrsnetz würde verloren gehen,» befürchtet er.

Die Verärgerung hierzulande ist groß. Die bisherige Erwartung war, dass das bestehende IC-Angebot mit Verbindungen nach Koblenz und darüber hinaus bis ins Ruhrgebiet bis Ende 2014 aufrechterhalten bleibt. Stattdessen soll es nun für luxemburgische Bahnreisende schon im 45 Minuten entfernten Trier heißen: Bitte umsteigen. Erst ab 2015 soll es im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Takts zumindest eine Regionalexpressverbindung von Luxemburg über Trier nach Koblenz geben, dann immerhin im Stundentakt.

An Zusage festhalten

Nicht zum ersten Mal kann man in Luxemburg den Eindruck gewinnen, auf die Deutschen sei in Sachen Bahnverkehr wenig Verlass. So vereinbarten im Sommer 2007 der damalige Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und dessen damaliger Mainzer Amtskollege Hendrik Hering, dass die Strecke kurz vor der Grenze bis spätestens 2012 zweigleisig ausgebaut werden soll. Nach der Bundestagswahl 2009 stellte Tiefensees Nachfolger Peter Ramsauer das Projekt dann auf den Prüfstand. Der eigentlich schon beschlossene Ausbau stand damit auf der Kippe. Und hätten die Luxemburger nicht zugesagt, 40 Prozent der Kosten zu übernehmen, käme das zweite Gleis wohl nie.

Trotz der IC-Kürzungspläne der Deutschen Bahn AG hält Wiseler an dieser Zusage fest: «Der Ausbau sei unumgänglich, Ende Oktober wolle man eine Absichtserklärung unterschreiben,» kündigt der Minister an. Bis Dezember 2014 solle das Projekt realisiert sein.