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Schwede Tomas Tranströmer ausgezeichnet

Schwede Tomas Tranströmer ausgezeichnet
(dpa)

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Der Nobelpreis für Literatur geht in diesem Jahr an Tomas Tranströmer. "Für ihn sind die Leser am allerwichtigsten", betonte seine Tochter vor der Presse nach Bekanntwerden der Nachricht.

In der Kategorie Literatur ging der Literaturnobelpreis 2011 an Tomas Tranströmer. Bei der Bekanntgabe des Namens durch die Schwedische Akademie brach am Donnerstag heftiger Applaus aus. Akademiesprecher Peter Englund sagte: «Tranströmer ist einer der größten Poeten unserer Zeit.» In der Begründung der Akademie hieß es, Tranströmer habe den Preis bekommen, weil er «uns in komprimierten, erhellenden Bildern neue Wege zum Wirklichen weist.»

Der 80-jährige schwedische Lyriker ist bereits der achte Gewinner aus dem Land des Nobelpreises in der mehr als 100-jährigen Geschichte der wischtigsten Ehrung in der Literaturwelt.

Leser am Wichtigsten

Paula Tranströmer, Tochter des Lyrikers Tomas Tranströmer, hat die Zuerkennung des Literaturnobelpreises an ihren Vater «als völlig überraschend für die ganze Familie» bezeichnet. Sie sagte der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag in der elterlichen Wohnung in Stockholm: «Für Papa sind die Leser am allerwichtigsten.»

Sie sagte weiter: «Wir haben als Familie überhaupt nichts vorbereitet. Jetzt müssen wir wohl mal ein paar Vasen für all die Blumen kaufen.»

Tranströmer Daueranwärter

Sehr schön an der jetzigen Entscheidung sei auch, dass der Vater und seine Familie vom nächsten Jahr an den neuen Bekanntgaben der Nobelpreise «ohne diesen ganzen Stress» folgen könnten.

Tranströmer gehörte seit etwa 20 Jahren zu den Daueranwärtern auf den Literaturnobelpreis. Die Auszeichnung ist mit umgerechnet 1,1 Millionen Euro dotiert.

Kein Favorit

Als Favoriten galten 2011 unter anderem der syrisch-libanesische Lyriker Adonis (81). Völlig überraschend an der Spitze der Wetteinsätze lag einen Tag vor der Bekanntgabe der amerikanische Rockpoet Bob Dylan (70).

Hochspannung unmittelbar vor Bekanntgabe des Literaturnobelpreises in Stockholm am Donnerstagmittag: Bei den Einsätzen des britischen Wettbüros Ladbrokes lag der US-Rockpoet Bob Dylan (70) weiter knapp vorn. Vor den syrisch-libanesischen Lyriker Adonis (81), der lange Zeit führte, haben sich am Donnerstag auch der japanische Romancier Haruki Murakami (62) und die Algerierin Assia Djebar (74) geschoben.

Wilde Spekulationen

Der Sekretär der Schwedischen Akademie, Peter Englund, verkündete die Entscheidung um 13 Uhr (MESZ) in der Alten Börse in Stockholm. Die Wetteinsätze am Vormittag des Verkündungstages waren in den vergangenen Jahren öfter ein guter Hinweis auf den späteren Preisträger. Allerdings befand sich der Peruaner Mario Vargas Llosa (75) vor einem Jahr nicht unter den Spitzeneinsätzen des Wettbüros.

Doch auch die etwas ernster gemeinten Spekulationen der schwedischen Medien sahen Tranströmer nicht als Gewinner vor und tippten hingegen auf US-Romanciers wie Philip Roth (78) und dem Israeli Amos Oz (72) vor allem die in Frankreich lebende Djebar genannt.