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S&P stuft massenhaft Großbanken ab

S&P stuft massenhaft Großbanken ab
(dpa)

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Die Ratingagenturen ziehen weiter die Zügel an. Dieses Mal versetzt Branchenprimus S&P mit einem Rundumschlag die US-Bankenwelt in Aufruhr. Die schweizer UBS und die englische RSBC gehören auch zu den jüngsten S&P-Opfer.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat sich die US-Bankenwelt vorgeknöpft. Die größten Institute des Landes mussten am späten Dienstag nach Börsenschluss eine Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit hinnehmen. S&P begründete den Rundumschlag mit neuen Bewertungskriterien, bei denen die Ratingagentur ein stärkeres Gewicht auf die Krisenfestigkeit der Geldhäuser legt.

S&P senkte die Bewertung der Citigroup, Bank of America, Goldman Sachs, Morgan Stanley und von Branchenprimus JPMorgan Chase jeweils um eine Stufe. Das bedeutet, dass es für die Großbanken nun teurer werden dürfte, frisches Kapital aufzunehmen. Denn Investoren lassen sich ein höheres Risiko, dass sie ihr Geld verlieren könnten, mit höheren Zinsen bezahlen.

Europäische Banken betroffen

Dasselbe Schicksal erlitten die schweizerische UBS und die britischen Branchenvertreter HSBC, Royal Bank of Scotland sowie Barclays. Die französischen Banken Societe Generale und BNP Paribas konnten sich hingegen über eine Bestätigung des Ratings freuen.

Auch die Deutsche Bank Bank behält ihre gute Note «A+» bei. Allerdings senkte S&P den Ausblick von «stabil» auf «negativ». Das bedeutet, dass in der Zukunft eine Herabstufung droht.

37 Großbanken überprüft

Insgesamt nahm S&P die Kreditwürdigkeit von 37 internationalen Großbanken unter den neuen Kriterien unter die Lupe. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund einer brodelnden Schuldenkrise in Europa und einer schwächelnden Wirtschaft in den USA. Nachbörslich gaben die Bankenkurse in New York leicht nach.

S&P und die Rivalen Moody’s und Fitch hatten sich in der vergangenen Finanzkrise vorhalten lassen müssen, dass sie zu gut benotet hätten. Trotz Spitzennoten musste der Staat rettend ins Finanzsystem eingreifen und so manche Bank vor dem Kollaps retten. Seitdem drängt die Politik darauf, dass die Ratingagenturen ihre Kriterien überarbeiten und transparent machen.

In jüngster Zeit hatten die Ratingagenturen sich aber aus einem anderen Grund den Zorn der europäischen Politiker zugezogen: Inmitten der Schuldenkrise hatten sie die Kreditwürdigkeit von Problemstaaten wie Griechenland immer weiter herabgestuft und damit den finanziellen Druck auf die Länder noch erhöht. Die EU will die Ratingagenturen nun per Gesetz an die Kandare zu nehmen.