Die Börsen in Übersee haben am Donnerstag die gemeinsame Aktion der Notenbanken gegen eine Bankenkrise mit Kursgewinnen gefeiert. In Tokio legte der Nikkei-Index für 225 führende Werte um 1,93 Prozent auf 8597,38 Punkte zu. Der breit gefasste Topix verbesserte sich um 1,59 Prozent auf den Stand von 740,01 Zählern. Angetrieben von der Intervention der Notenbanken am Geldmarkt war die Wall Street zuvor am Mittwoch mit einem Plus von mehr als vier Prozent aus dem Handel gegangen. Ähnlich sah es an Europas Börsen aus.
Der Euro hielt sich am Donnerstag nach starken Vortagsgewinnen deutlich über der Marke von 1,34 US-Dollar. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,3450 Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Ein Dollar war zuletzt 0,7435 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,3418 (Dienstag: 1,3336) Dollar festgesetzt.
Märkte vorerst beruhigt
Am Mittwochnachmittag war der Euro schlagartig um bis zu zweieinhalb Cent nach oben gesprungen. Ausschlaggebend war eine gemeinsame Aktion sechs weltweit führender Notenbanken. Wegen starker Spannungen insbesondere im europäischen Bankensystem verbilligten sie zum einen den Preis für Dollar-Liquidität. Darüber hinaus spannten die Zentralbanken ein Sicherheitsnetz, falls sich die Krise am Interbankenmarkt auch auf Liquidität in anderen Währungen ausweiten sollte. Die Finanzmärkte reagierten euphorisch. Experten werten die Aktion als Beleg dafür, dass die europäische Schuldenkrise mittlerweile eine schwerwiegende Bankenkrise nach sich gezogen hat.
Die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank (EZB) sowie die Zentralbanken Großbritanniens, Japans, Kanadas und der Schweiz hatten am Mittwoch in einer abgestimmten Aktion auf anhaltende Spannungen an den internationalen Geldmärkten reagiert. Die Aktion zielt darauf ab, die Liquidität in dem zurzeit angespannten globalen Banken- und Finanzsystem zu erhöhen. Zuletzt war das Misstrauen der Banken untereinander wieder gewachsen. Sie hatten immer mehr Geld bei Notenbanken wie der EZB geparkt, statt es sich gegenseitig zu leihen. Zudem hatte die Notenbank Chinas erstmals seit drei Jahren den Satz, den die Geschäftsbanken als Mindestreserve bei ihr hinterlegen müssen, gesenkt.
Der Dow Jones Industrial sprang über 12 000 Punkte und ging mit einem kräftigen Plus von 4,24 Prozent bei 12045,68 Punkten aus dem Handel. Das war der größte Tagesgewinn des weltweit bekanntesten Aktienindex seit Mitte März 2009. Der Dow erholte sich seit Wochenbeginn um 7,25 Prozent von seiner vorherigen Talfahrt. Der marktbreite S&P 500 gewann am Mittwoch 4,33 Prozent auf 1246,96 Punkte. An der technologielastigen Nasdaq-Börse legte der Composite Index um 4,17 Prozent auf 2620,34 Punkte zu, der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 3,79 Prozent auf 2295,20 Punkte.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können