In den vergangenen sechs Monaten seien die Einlagen bei US-Töchtern nicht-amerikanischer Institute um ein Viertel auf 879 Milliarden Dollar (677 Mrd Euro) gesunken, berichtete die «Financial Times» am Donnerstag unter Berufung auf Daten der US-Notenbank Fed.
Auch viele Unternehmen, die bislang mit nicht-amerikanischen Instituten zusammengearbeitet hätten, schauten sich angesichts der schlechten Nachrichten aus Europa nach «etwas Sicherem» um, zitierte das Blatt einen Analysten der US-Großbank Wells Fargo. Dieses Institut gehört dem Bericht zufolge zusammen mit J.P. Morgan Chase zu den größten Profiteuren dieser Bewegung.
Umstrukturierung
Der Einbruch der Einlagen resultiert aber nicht nur aus dem gestiegenen Misstrauen gegenüber europäischen Banken. So verkleinern etwa viele Institute wie die britische HSBC und die niederländische ING ihr US-Geschäft. Zudem gilt das von den internationalen Geldhäusern dominierte Geschäft mit langfristigen Sparprodukten in den USA angesichts der niedrigen Zinsen derzeit als wenig attraktiv.
Weil bei vielen Banken Dollar knapp wurden, starteten die großen Notenbank der Welt bereits Ende November eine gemeinsame Hilfsaktion, um die Liquidität zu sichern. Neben den Einlagen von Kunden stützt sich die Versorgung sonst auch stark auf Geldmarktfonds, die aber zuletzt ebenfalls viel Geld bei den europäischen Banken abgezogen hatten.
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