Der Gewinn liegt um 700 Millionen Dollar unter dem des Jahres 2010. Im Jahre 2010 hatte der Gewinn des Konzerns bei 2,9 Milliarden US Dollar gelegen. Ende 2011 weist ArcelorMittal einen Konzerngewinn von 2,2 Milliarden Dollar aus. Der Weltkonzern rechnet in US-Dollar.
Gleichzeitig mit den Zahlen für das Jahr 2011 legte ArcelorMittal die Bilanz für das vierte Quartal 2011 vor. Hier verzeichnet der Stahl- und Rohstoff-Konzern einen Verlust von einer Milliarde Dollar. Er konnte im Jahresvergleich das Ergebnis des traditionell im Stahlbereich schlechten vierten Quartals nicht verbessern. 2010 hatte ArcelorMittal in diesem Zeitraum einen Verlust von 780 Millionen Dollar verzeichnet. Im vergangenen Jahr ist das Ergebnis um 220 Millionen Dollar schlechter gegenüber 2010.
Abwärtstrend
Vergleicht man die Halbjahreswerte, bestätigt sich die Abwärtstendenz des Jahres 2011. Im operativen Ergebnis verliert ArcelorMittal 200 Millionen von 1,4 auf 1,2 Milliarden Dollar im zweiten Halbjahr 2011. Beim Ergebnis sinkt der Stahl und Rohstoff-Konzern im Vergleich der zweiten Halbjahr im vergangenen Jahr in die Verlustzone. Er erwirtschaftet einen Verlust von 341 Millionen Dollar gegenüber einem Gewinn von 570 Millionen in der zweiten Hälfte des Jahres 2010.
ArcelorMittal hat im vergangenen Jahr mit 91,9 Millionen Tonnen 1,3 Millionen Tonnen Stahl mehr produziert als im Jahr zuvor. Zwar wurden mit 85,8 Millionen Tonnen 800.000 Tonnen Stahl mehr ausgeliefert, als im Jahr zuvor, tatsächlich aber produzierte das Unternehmen 6,1 Millionen Tonnen Stahl auf Halde, die nicht verkauft wurden. Bei der für den Stahl wichtigen Kennzahl des operativen Gewinnes vor Steuern pro Tonne Stahl verbesserte der Konzern sich von 100 Dollar pro Tonne im Jahre 2010 auf 118 Dollar pro Tonne im Jahre 2011.
Eisenerz
Die luxemburgische Gruppe hat sich, wie 100 Jahre zuvor der Vorgänger Arbed, zu einem Stahl- und Rohstoffkonzern entwickelt. ArcelorMittal hat in den vergangenen Jahren weltweit Eisenerzminen und Kohlegruben eingekauft. Im vergangenen Jahr lag die Produktion von Eisenerz um sechs mit 54,1 Millionen Tonnen um sechs Millionen Tonnen höher als 2010. Ausgeliefert wurden nach den am Dienstagmorgen vorgelegten Zahlen aber nur 28 Millionen Tonnen. ArcelorMittal berechnet dabei sowohl für externe als auch für interne Lieferungen immer den Weltmarktpreis.
Konzernchef Lakshmi Mittal beurteilt einer Stellungnahme zufolge , dass die Verbesserung der Konzernsituation im zweiten Halbjahr 2011 insbesondere durch Unsicherheiten in Europa beeinflusst wurde. Das habe zu einer Verschlechterung der Ergebnisse geführt. Der Konzern habe sich allerdings durch seine Weltmarkt-Situation behaupten können. Dabei hätten sich vor allem die Eisenerz- und Kohle- Verkäufe positiv ausgewirkt.
Vorsicht
In Europa müsse man sich im Jahre 2012 Sorgen machen. Die Unsicherheiten auf dem europäischen Markt blieben zwar bestehen, man habe aber im vierten Quartal des vergangenen Jahres bereits eine Verbesserung der Stimmung feststellen können. Im ersten Halbjahr des Jahres 2012 werde man vermutlich so viel Stahl produzieren wie im ersten Halbjahr 2011 (47,9 Millionen Tonnen). Geplant sei eine Erhöhung der Eisenerz-Produktion. Sie wird möglich, weil eine neu erschlossene Eisenerz-Mine in Liberia Ende vergangenen Jahres die Produktion aufgenommen hat.
Unter den positiven Zahlen des Konzerns ragt die Verschuldung hervor. Sie sank um 2,4 Milliarde US Dollar auf 22,5 Milliarden am Ende des Jahres 2011.
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