Adele hat das Wunder vollbracht: Die Engländerin hat am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles nicht nur alle ihre sechs Nominierungen in goldene Grammophone verwandelt. Der gerade 23-Jährigen gelang auch noch der Hattrick: Die drei wichtigsten Preise gingen alle an sie. Überschattet wurde die glanzvolle Gala nur vom Tod Whitney Houstons – ernsthaft durcheinandergebracht hat das Gedenken an die 48-Jährige die sorgfältig inszenierte Show aber nicht.
Adeles Platte «21» ist seit 18 Wochen auf Platz Eins in den USA und war auch in Deutschland das erfolgreichste Album des vergangenen Jahres. In Los Angeles wurde «21» jetzt «Aufnahme des Jahres» und «Platte des Jahres», der Song «Rolling In The Deep» das «beste Lied des Jahres» 2011. Die Britin gewann zuvor schon den wichtigsten Musikpreis der Welt in der Kategorie «Beste Sololeistung» für ihren Song «Someone Like You». Und auch das «beste Popalbum» und das beste Kurzvideo war nach Meinung der Jury «Rolling In The Deep» von Adele.
«Foo Fighters» mit fünf Preisen
Die zweiten Sieger des Abends waren die Foo Fighters, die fünf Grammophone mit nach Hause nahmen. Dabei waren so wichtige Kategorien wie «Bestes Rockalbum» für «Wasting Light» und «Bester Rocksong», der nach Meinung der Jury der Titel «Walk» war. Außerdem bekam die Band aus Seattle um den ehemaligen Nirvana-Schlagzeuger Dave Grohl noch die kleinen goldenen Grammophone für die «Beste Rockdarbietung» und die «Beste Hardrockdarbietung». Und das Video zu «Back And Forth» wurde als bestes langes Musikvideo geehrt.
Begonnen hatte die Gala mit einem Gebet für Whitney Houston. «Wir haben einen Tod in unserer Familie», hatte Gastgeber LL Cool J gesagt: «Und der einzig richtige Weg, solch einen Abend zu beginnen, ist ein Gebet. Ein Gebet für jemanden, den wir lieben: Unsere Schwester Whitney Houston». Anschließend stimmte der 44-Jährige ein Vaterunser auf Houston an. «Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie, bei ihrer Mutter und ihrer Tochter.» Nach dem kurzen Gebet wurde ein Video mit Houston und ihrem größten Erfolg «I Will Always Love You» eingespielt. Das Publikum applaudierte stehend.
«I will allways love you»
Houston hatte selbst sechs Grammys gewonnen, die beiden letzten vor 13 Jahren. Sie war am Samstag in der Badewanne ihrer Hotelsuite tot gefunden worden.
Nachdem auf der Leinwand noch einmal der Toten des Jahres gedacht worden war, stand sie plötzlich wieder da: Die Silhouette, das Kleid, die Frisur – das war doch Whitney! War sie nicht, es war Jennifer Hudson, die Houstons größten Hit «I will Always Love You» sang. Und die 30-Jährige bewies zwei Dinge: Zum einen, dass sie eine große Stimme hat. Aber auch, dass Whitney Houston eine Ausnahme war, die kaum zu ersetzen ist.
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