Aus Fossilien haben Forscher das Skelett eines seit 26 Millionen Jahren ausgestorbenen Riesenpinguins rekonstruiert. Die Experten aus Neuseeland und den USA zeigten das 1,30 Meter große Tier mit einem schlanken Körperbau, langen Flossen und spitzem Schnabel. Sie tauften den Pinguin «Kairuku», was in der Sprache der Maori «Taucher, der mit Essen zurückkehrt» bedeutet.
Die ersten Knochen des Kairukus wurden vor 35 Jahren in Neuseeland von dem Geologen Ewan Fordyce entdeckt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dan Ksepka aus dem US-Staat North Carolina rekonstruierte er das Skelett, wobei er einen Königspinguin als Modell verwendete. «Das ist ziemlich aufregend», sagte Fordyce. «Wir haben genug Material von drei wichtigen Exemplaren, um eine ziemlich verlässliche Konstruktion der Körpergröße zu erhalten.»
Länger schwimmen und tiefer tauchen
Mit seinem langen Schnabel habe der Riesenpinguin möglicherweise auch schnelle Beute fangen können, erklärte Fordyce. Dank seiner Größe habe er wohl auch längere Strecken schwimmen und tiefer tauchen können als die heutigen Pinguine. Der Kairuku war etwa 30 Zentimeter größer als die größten Pinguine heute, die Kaiserpinguine. Er wog damit wohl etwa 60 Kilogramm, die Hälfte mehr als ein Kaiserpinguin.
Fordyce erklärte, es gebe mehrere Möglichkeiten, warum der Kairuku ausgestorben sei: Klimaveränderungen könnten eine Rolle gespielt haben, möglicherweise seien aber auch neue Feinde aufgetaucht oder es sei zum verstärkten Kampf um Nahrung gekommen.
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