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Wirbel um Marx› «Heilige Unterhose»

Wirbel um Marx› «Heilige Unterhose»
(dpa)

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Die Begriffe "Heilig" und "Unterhose" sind nur schwierig in einen Zusammenhang bringen. Nicht so bei einem Künstler aus der Pfalz: Seine "Heilige Unterhose" des Kapitalismus-Kritikers Karl Marx wird derzeit in Trier ausgestellt.

Eine «Heilige Unterhose» des Kapitalismus-Kritikers Karl Marx stellt ein Trierer Künstler passend zur Heilig-Rock-Wallfahrt aus. «Die Unterhose soll provozierendes Gegenelement zum Heiligen Rock sein», sagte der Künstler Helmut Schwickerath in Kyllburg (Rheinland-Pfalz) der Nachrichtenagentur dpa. Das orange-braune lange Beinkleid («Longjohn») werde hinter Glas auf einem dreiflügeligen spätmittelalterlichen Altar-Gebilde zu sehen sein. Das Kunstwerk solle in einem Schaufenster unweit des Museums Karl-Marx-Haus in Trier ausgestellt werden. Der Philosoph Marx wurde 1818 in Trier geboren, er starb 1883 in London.

Die spaßige Unterhosen-«Reliquie» war erstmals bei der Heilig-Rock- Wallfahrt 1996 in einer Kunst-Ausstellung auf einem «Altar» postiert worden. Nun werde die Hose in der Mitte eines «Triptychons» Platz finden. Links daneben werde Marx› Haushälterin Helena Demuth und rechts daneben Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht abgebildet sein. Seine «Heilige Unterhose» sei kein bösartiger Angriff auf die Kirche, sagte Schwickerath. Auch, wenn er es «unglaublich» finde, «dass in aufgeklärten Zeiten noch eine Reliquie aus der Gruft geholt wird».

Sagenumwobene Asstellungsobjekte

Bei der Heilig-Rock-Wallfahrt vom 13. April bis 13. Mai wird der Heilige Rock – das angebliche Gewand von Jesus Christus – im Trierer Dom gezeigt. Rund 500.000 Pilger aus aller Welt werden erwartet. Der Legende nach hat die Heilige Helena das Gewand auf einer Pilgerfahrt nach Jerusalem entdeckt und es der Trierer Kirche zum Geschenk gemacht. Rock-Wallfahrten gibt es in Trier seit 500 Jahren.

Künstler Schwickerath hat sich für die Marx-Unterhose eine Legende zusammengedichtet: Demnach hat Haushälterin Demuth das gute Stück auf einer Reise von London in ihre saarländische Heimat mitgenommen, um es zu stopfen. Die Hose gelangte in die Hände ihres Schwagers und blieb lange verschollen – bis ein Forscher sie Ende des 20. Jahrhunderts bei dem letzten Überlebenden der Familie auf dem Speicher fand. «Plausibel, oder?», lachte der 74-Jährige. Die Unterhose wird ab dem 14. April ausgestellt.