Die drei betroffenen Tunnel sollen erst ab Mitte September wieder befahrbar sein, meldete am Donnerstag die belgische Tageszeitung „Le Soir“.
Tausende Autofahrer, darunter auch viele Luxemburger EU-Mitarbeiter, Touristen und Studenten, die jeden Tag die Röhren passieren, sind besorgt. Der Bürgermeister der Gemeinde von Woluwe-Saint-Pierre, Willem Draps, kritisiert in „Le Soir“ die Maßnahme. Er spricht von einem „programmierten Chaos im Osten der Stadt“.
Die Gründe für die Tunnel-Schließung sind Straßenbauarbeiten im Schuman-Viertel, wo die Hauptquartiere der EU-Institutionen liegen. Das Viertel soll einfacher zu erreichen sein. Unter anderem soll dort eine Zugstrecke, die das Viertel mit dem Flughafen von Zaventem verbindet, entstehen. Des Weiteren ist ein großer Busbahnhof geplant. Da ein Teil der Streckenführung unterirdisch verläuft, müssen einige Straßentunnel neugestaltet werden. Unter anderem die Betonstrukturen werden erneuert. Die Arbeiten sollen 90 Tage dauern. Die Straßenbau-Mannschaften werden 24 Stunden auf 24 arbeiten.
Folgen wurden unterschätzt
Dem Bürgermeister von Woluwe-Saint-Pierre zufolge wurde jedoch der Einfluss der Arbeiten auf den Verkehr unterschätzt. So wurde unter anderem der Metro-Zeitplan nicht angepasst. Probleme werden auch in der Avenue de Corthenbergh auftauchen, wo der Verkehr der E40 und der E411 sich kreuzen. Bedenken bestehen auch, was die EU-Gipfel in Brüssel im Juni betrifft. Dort könne aufgrund der umfangreichen Arbeiten, die Sicherheit der Gipfel-Teilnehmer nicht gewährleistet werden, heißt es.
Inzwischen melden sich auch die Einwohner der betroffenen Stadtviertel zu Wort. Sie seien nicht im Vorfeld über die Arbeiten informiert worden. Sie befürchten unter anderem, dass die Rue Stévin zur Ausweichautobahn umfunktioniert wird, obwohl sie nicht das notwendige Fassungsvermögen hat.
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