Montag22. Dezember 2025

Demaart Zu Demaart

Headlines

Venus schiebt sich vor die Sonne

Venus schiebt sich vor die Sonne
(AFP)

Jetzt weiterlesen !

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Oder schließen Sie ein Abo ab.

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Hobby-Astronomen aus Luxemburg fiebern einem seltenen kosmischen Spektakel entgegen. In der Nacht auf Mittwoch schiebt sich der Planet Venus vor die Sonne. Doch der bedeckte Himmel am Mittwochmorgen versperrte die Sicht.

Der nächste sogenannte Venus-Transit wird sich erst 2117 wieder ereignen. In Luxemburg ist das Himmelsspektakel allerdings nur in der letzten Phase zu sehen. Bei uns geht die Sonne erst um 5:23 Uhr auf. Der «Transit» ist um 6:54 beendet, heißt es von den luxemburgischen Hobby-Astronomen (AAL).

Aber Achtung: Mit ungeschützten Augen oder gar durch ein Fernglas oder Teleskop sollte allerdings niemand in die Sonne blicken, sonst drohen schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung. Am einfachsten lässt sich das Himmelsschauspiel mit einer Sonnenfinsternis-Brille verfolgen, gewöhnliche Sonnenbrillen bieten hingegen keinen ausreichenden Schutz. Am Mittwochmorgen war allerdings der Blick auf die Sonne in weiten Teilen des Landes von dichten Wolken versperrt.

Der siebte Transit

An der Ostküste der USA beginnt der sechsstündige Transit am Dienstag um 18.00 Uhr und dürfte bei guten Witterungsverhältnissen bis zum Sonnenuntergang zu sehen sein. In Australien und Ostasien kann das gesamte Spektakel beobachtet werden, da sich die Venus tagsüber vor die Sonne schiebt.

In Australien, Neuseeland und Ostasien konnten die Menschen schon Stunden vorher das Himmelsspektakel beobachten. Mit Schutzbrillen ausgestattet blickten sie in den Himmel. In zahlreichen Städten hatten astronomische Gesellschaften öffentliche Beobachtungsstationen eingerichtet. In der philippinischen Hauptstadt Manila verzogen sich Dunstschwaden kurz nach Sonnenaufgang und machten einen klaren Blick auf die Sonne frei. In Melbourne hatten sich Regenwolken kurz vor Sonnenaufgang aufgelöst.

Beste Aussichten in Australien

Australien galt als besonders guter Beobachtungsstandort, dort konnte man die Venuspassage bei klarem Himmel vollständig sehen. Sie dauert mehr als sechs Stunden. In Deutschland konnte man nach Sonnenaufgang nur noch die letzten eineinhalb Stunden des Spektakels beobachten.

Der Transit ist wie eine Mini-Sonnenfinsternis. Die Venus schiebt sich als kleines dunkles Scheibchen vor die leuchtende Sonne. Der dunkle Fleck ist jedoch leicht zu übersehen. Denn die Kontur der Venus erscheint nur rund ein Promille so groß wie die Sonnenscheibe.

Eine Gruppe Wissenschaftler der Universität von Nord-Texas wollte den Transit in den US-Staaten Alaska und Hawaii beobachten. Der britische Seefahrer James Cook hatte das Phänomen 1769 genutzt, um den Abstand der Erde zur Sonne zu berechnen. Heute nutzen die Astronomen für ihre Untersuchungen Atomuhren, GPS-Geräte und hochauflösende Teleskope. Bei dem Ereignis am Mittwoch handelt es sich um den siebten sichtbaren Venus-Transit, seit der deutsche Astronom Johannes Kepler das Phänomen im 17. Jahrhundert zum ersten Mal voraussagte.