Kassai hatte im letzten EM-Vorrundenspiel zwischen der Ukraine und England einen klaren Treffer der Gastgeber nicht anerkannt, weil Torrichter Istvan Vad ihm kein entsprechendes Signal gegeben hatte. Die Ukraine verlor die Partie 0:1 und schied aus. «Was passiert ist, können wir nicht ändern», sagte Kassai am Donnerstagabend und gestand ein «Fehlurteil» ein.
Direkt nach dem Spiel habe er mit seinem Schiedsrichter-Team die Situation analysiert. «Wir sahen sofort, dass wir einen Fehler gemacht haben», bekannte Kassai. Auch im Beruf des Referees gebe es Niederlagen. Er und sein Gespann müssten die Verantwortung für den Patzer übernehmen. Die umstrittene Szene hatte die Diskussion um den Einsatz von Torlinien-Technologie erneut angeheizt.
In der Ukraine hatte es massive Kritik an Kassai gegeben. «Der Name von Schiedsrichter Kassai ist in der Ukraine jetzt ein neues Schimpfwort», schrieb die Zeitung «Segodna». Der Ungar verwies indes auf seine zahlreichen Einsätze auf höchster Ebene in der Vergangenheit. So habe er das WM-Halbfinale 2010 zwischen Spanien und Deutschland sowie das Champions-League-Endspiel des Vorjahres geleitet. «Ich bin sicher, dass alle in meinem Team aus diesem Scheitern Stärke ziehen und wir nächste Saison wieder beweisen, dass wir zur Weltspitze gehören», sagte Kassai.
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