Alleine der Blick auf den Spielberichtsbogen offenbarte, mit welchem Gegner es die Düdelinger gestern zu tun hatten: Ein 48-jähriger Innenverteidiger, ein 39-jähriger Spielmacher und ein 37-jähriger Stürmer wurden von den Gästen aufgeboten. Dagegen wirkte der F91 fast wie eine Juniorenauswahl. Was das Niveau der Sanmarinesen angeht, so sind wohl wenige Ehrenpromotionäre schlechter als Tre Penne. Verkehrte Welt also in Düdelingen. Gestern konnte der luxemburgische Vertreter nämlich ausnahmsweise behaupten, über mehr Profis im Kader zu verfügen.
Das Spiel in Zahlen
o F91: Joubert – Martino (66. Zeghdane), Prempeh, Tournut, Melisse – Payal (57. Hug), Legros – Benzouien, Steimetz, Joachim – Kitenge (57. Gomez)
o Tre Penne: Valentini – Baschetti, D’Orsi, Tamburini, Bonini – Cardini, Gasperoni (76. Rossi) – Cibelli, Marani, Chiaruzzi – Pignieri (57. Valli)
o Schiedsrichter: Sant, Spiteri, Franclanza (alle Malta)
o Gelbe Karten: Hug – Marani, Gasperoni, Cardini
o Torfolge: 1:0 Melisse (25.), 2:0 Benzouien (29.), 3:0 Legros (47.), 4:0 Joachim (51.), 5:0 Benzouien (53.), 6:0 D’Orsi (78., Eigentor), 7:0 Joachim (90.+3)
o Beste Spieler: Steimetz, Legros, Benzouien – Chiaruzzi
o Zuschauer: 1.070 zahlende
Dementsprechend verlief auch die Partie. In der Anfangsphase hatten die Düdelinger Probleme, Löcher in der tief stehenden Verteidigung des Gegners zu finden. Folglich sorgten nur Weitschüsse für Gefahr. Aber auch das Zusammenspiel klappte nicht immer, was aber ganz normal ist, denn immerhin standen mit Martino, Prempeh, Kitenge und Steimetz vier Neuzugänge in der Startformation. Der ehemalige Profi des FC Metz war es dann auch, der die Fäden sofort in die Hand nahm. Mit seinen Tempodribblings, seinem Auge für den freistehenden Mann und seiner Schnelligkeit machte der Franzose Tre Penne das Leben zur Hölle.
Trotz guten Spielflusses brauchte Düdelingen einen Weitschuss von Melisse in der 25., um in Führung zu gehen. Ab diesem Moment war der Bann gebrochen. Vier Minuten später setzte sich Steimetz im Mittelfeld durch, spielte Benzouien frei, der auf 2:0 erhöhte. Tre Penne al dente, bitte sehr. In dieser Phase machten die Sanmarinesen ihren blau-weißen Trikots alle Ehre und tischten ein ähnlich hartes Spiel wie die argentinische Nationalelf auf. Drei Gelbe Karten und etliche kleine Fouls vor dem Halbzeitpfiff waren die Folge. Dazwischen traf Legros einmal die Latte und Joachim hätte fast eine Kerze eines sanmarinesischen Abwehrspielers direkt verwandelt.
Schnelle Entscheidung
In der zweiten Hälfte machte der luxemburgische Meister innerhalb von sechs Minuten alles klar. Die ersten beiden Tore waren fast identisch. In der 47. flankte Benzouien und Legros verwandelte per Kopf und in der 51. kam die Hereingabe von Melisse, diesmal war Joachim zur Stelle. Die Sanmarinesen waren noch ganz durcheinander, als wieder der starke Benzouien sich ein Herz nahm und aus 25 m zum 5:0 verwandelte. Jetzt ließ es der F91 gemächlich angehen.
Ab und zu umtanzte Steimetz die Gegner wie Fahnenstangen, aber so richtig Druck nach vorne entwickelten die Düdelinger nicht mehr. Mussten sie auch nicht. Chancen gab es zwar im Minutentakt, aber sie wurden ohne die letzte Konsequenz vergeben. Den Schlusspunkt setzten der 48-jährige Oldie D’Orsia mit einem Eigentor und Joachim nach einer schönen Kopfballvorlage von Legros.
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