Seit er im Amt ist, betont Etienne Schneider, „ministre de l’Economie et du Commerce extérieur“, immer wieder, wie ernst ihm die Entwicklung des Logistiksektors in Luxemburg ist.
Schließlich sei diese Branche unter den vier Sektoren, die die Regierung fördern will, der einzige, der auch Arbeitsplätze für gering qualifizierte Arbeitskräfte schaffe, wird der Minister nicht müde zu betonen. Tausende Arbeitsplätze könnten hier entstehen, rechnet Schneider. Nun wird es scheinbar ernst. „Wir sind jetzt so weit, dass wir Nägel mit Köpfen machen können“, sagte der Minister gestern bei einer Pressekonferenz der „Chambre de commerce“ in den Räumen des Hafenbetreibers Luxport in Mertert.
Projekte umsetzen
„Ich habe gesagt, ich werde alles machen, um so schnell wie möglich konkrete Projekte umsetzen zu können und Sie werden sehen, dass wir spätestens zur Rentrée das erste große Projekt vorstellen können, bei dem Bauarbeiten beginnen“, so der Minister. Details zu dem Vorhaben wollte der Minister nicht nennen, sagte aber, es fehle lediglich noch ein Dokument, damit das Projekt begonnen werden könnte.
Doch dabei beließ es der Minister nicht: „In den nächsten Monaten werden noch einige Projekte spruchreif“, versprach er. Auch die Freihandelszone auf dem Findel, „Freeport“ genannt, trete jetzt in eine „konkrete Phase“ ein.
Europasitz in Luxemburg
Auch das „Projekt Transalliance“ sei schon fortgeschritten. Die Logistikfirma verlegt ihren Europasitz nach Luxemburg. „Sie haben ein größeres Bauprojekt vorliegen, und ich glaube, dass wir damit schnell beginnen können“, so Schneider.
Damit Luxemburg im Logistiksektor Fuß fassen kann, verfolgt der Minister eine Nischenpolitik. Eine Studie habe gezeigt, dass man sich auf Produkten mit einem hohen Mehrwert konzentrieren solle, bei der ein hoher Standart in der Logistik verlangt wird.
Pharmalogistik und Informationstechnologie
Schneider nannte die Pharmalogistik. Dieser Sektor sei krisensicher und auf Wachstumskurs. Als zweiten Bereich nannte er die Informationstechnologie. Etienne Schneider hatte sich bei seiner Wirtschaftsmission nach Kanada im Mai mit Verantwortlichen der Firma Kobo getroffen und angeregt, dass Kobo nicht nur seine Aktivitäten in Luxemburg ausdehne, sondern auch den Vertrieb seiner elektronischen Lesegeräte in Europa über Luxemburg abhandle.
Vor zwei Wochen habe er den Geschäftsführer von Kobo in Luxemburg empfangen und er sei guter Dinge, dass die Idee sich verwirkliche, so Schneider. Die Geräte von Kobo sind in Nordamerika bereits bestens bekannt als Konkurrent zu Amazons Kindle.
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