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Mica Pinto mit großen Karrierechancen

Mica Pinto mit großen Karrierechancen
(Tageblatt)

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FUSSBALL - Mica Pinto, aufgewachsen in Diekirch und seit 2007 beim portugiesischen Traditionsverein Sporting Lissabon unter Vertrag, steht eine große Karriere bevor.

Vor kurzem hat der 19-Jährige seinen ersten Profivertrag bis 2017 unterschrieben. Der Linksverteidiger wäre ab sofort ein Kandidat für die Luxemburger Nationalelf, denn im Gegensatz zu David Caiado ist Pinto im Besitz der luxemburgischen Staatsangehörigkeit. Ein Gedanke, der ihn permanent beschäftigt, wie er im Gespräch mit dem Tageblatt verrät.

2007, mit 14 Jahren, wechselte Mica, wie er in Portugal genannt wird, zu seinem Lieblingsverein nach Portugal. Vorher war er zwei Jahre im Centre de Formation in Metz. Sein Stammverein sind die Young Boys Diekirch.

Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Nacheinander wurde er portugiesischer Meister der U15, U17 und U19. Das ist allerdings nichts Außergewöhnliches für den Sporting-Nachwuchs, der seit Jahren der beste des Landes ist und Spieler wie Cristiano Ronaldo, Naní, Miguel Veloso oder João Moutinho hervorbrachte, um nur diese zu nennen.

Hellers als Helfer

Allerdings ist es nicht alleine auf seine portugiesischen Vorfahren zurückzuführen, dass Pinto nun bei seinem Lieblingsverein spielt. Mica sagt, dass er diesen Sprung ohne die Hilfe des damaligen FLF-Sportdirektors Guy Hellers nie geschafft hätte: „Ich werde nie vergessen, was er für mich getan hat. Ohne ihn würde ich bestimmt heute nicht bei Sporting spielen.“ Hellers betreute ihn im Centre de Formation in Monnerich. Er wurde u.a. mit den aktuellen A-Nationalspielern Maurice Deville, Tom Laterza und Joel Pedro ausgebildet.

Sein Talent blieb nicht lange verborgen. Vor einem Jahr wollten Inter Mailand und Olympique Marseille ihn verpflichten, und vor drei Monaten klopfte der FC Liverpool an. Doch Mica will zurzeit Sporting auf keinen Fall verlassen: „Hier ist der ideale Ort, um mich weiterzuentwickeln. Egal, welcher Verein jetzt kommt, ich bleibe in Lissabon. Wenn ich bereit bin, werde ich wechseln.“ Am liebsten zu Real Madrid: „Das ist realistisch. So viele Linksverteidiger gibt es nicht und ich befinde mich momentan auf dem richtigen Weg. Mit der Zeit werde ich meine Chance erhalten.“

Zunächst aber muss er sich in der zweiten portugiesischen Liga beweisen, wo er momentan mit Sporting B an der Tabellenspitze steht. In den bisherigen fünf Saisonspielen stand er immer in der Startelf. Laut eigenen Aussagen soll er ein Jahr in der Reservemannschaft spielen und danach in den Kreis des A-Teams aufgenommen werden. Auf seiner Position ist die Konkurrenz jedoch groß. Pinto muss es mit Emiliano Insua (ex-Liverpool) und Danijel Pranjic (ex-Bayern) aufnehmen.

Mica Pinto vergleicht sich gerne mit dem englischen Nationalspieler Leighton Baines, der beim FC Everton unter Vertrag steht: „Er und Marcello von Real Madrid sind meine Vorbilder. Aber meine Spielweise ähnelt sehr der von Baines. Ich bin physisch sehr gut und kann mich auch ins Spiel nach vorne einschalten.“

FLF-Team ein Thema

Trotz dieser Karriereaussichten denkt der 19-Jährige noch oft an seine alte Heimat. „Fast jeden Tag. Ich denke sehr oft darüber nach, ob ich für die luxemburgische Nationalmannschaft spielen soll. Ich bin dort aufgewachsen und das Land hat mich geprägt. Ich werde jedoch versuchen, für Portugal zu spielen; wenn das nicht klappt, werde ich sicher für Luxemburg auflaufen“, erklärt Mica, der mittlerweile aus dem Trainingszentrum von Sporting ausgezogen ist und ein Haus in Lissabon mit seiner Freundin bewohnt.

Zurzeit befindet sich Mica mit der U20 von Sporting in Glasgow. Dort findet ein Gruppenspiel der „NextGen Series“, eine Art Champions League für Nachwuchsmannschaften, gegen Celtic statt. Sporting ist in der Gruppe 4 Topfavorit und hat am 1. Spieltag bereits Aston Villa mit 3:1 geschlagen. „Letztes Jahr sind wir im Viertelfinale an Inter Mailand gescheitert, das dann gewonnen hat. In dieser Saison können wir aber den Titel holen“, glaubt Mica.

Das WM-Qualifikationsspiel Luxemburg – Portugal wird er sich in seiner Lissaboner Wohnung ansehen: „Ich wünsche mir ein 1:1-Unentschieden. Das wäre zwar nicht gut für Portugal, aber perfekt für Luxemburg. Denn mein Herz schlägt noch immer für das Land, in dem ich aufgewachsen bin.“

Für Luxemburg bleibt nur zu hoffen, dass dieses Talent nicht den gleichen Weg wie Miralem Pjanic geht.