Autofahrer, die am Montag in Richtung belgischer Hauptstadt unterwegs sind, sollen sich mit Geduld wappnen. Lkw-Fahrer haben auf den Achsen rund um Brüssel zu Wochenbeginn eine Aktion angekündigt. Sie wollen mit 50 Stundenkilometern unterwegs sein und so die Hauptstadt zu Stoßzeiten des Berufs- und Fernverkehrs lahmlegen. An der Aktion beteiligt sich auch eine OGBL-Delegation aus Luxemburg. Sie ist mit einem Lastzug unterwegs.
Welche Auswirkungen die Aktion auf der Verkehrssituation haben wird, können die lokalen Behörden derzeit noch nicht voraussagen.
«Operation Schnecke»
Mit der Aktion wollen die Lkw-Fahrer auf das soziale Dumping in ihrem Sektor aufmerksam machen. Sie können sich gegen die Konkurrenz aus dem Osten der EU nicht wehren, heißt es. Die Lkw-Fahrer aus diesen Ländern bekommen viel niedrigere Löhne. «Die Gehaltsunterschiede sind enorm», so ein Zeuge gegenüber «lesoir.be». «Während ein Fahrer in Belgien 1.800 Euro monatlich bekommt, sind es für die Kollegen aus Polen oder Ungarn nur 400-450 Euro.» Letztere akzeptieren außerdem miserable Arbeitsbedingungen. Sie leben und arbeiten die meiste Zeit im Ausland und verbringen fast 24 Stunden in ihrem Lkw.
Die Lkw versammeln sich auf den Parkings bei Perwez, Nivelles, Wetteren, Waarloos und Everberg gegen 10 Uhr am Montagmorgen, heißt es. Geplant ist zwischen 11 Uhr und 12.15 Uhr die «Operation Schnecke» auf den Autobahnen E19, E40 und E411 aus Lüttich kommend auszuführen. Auf den genannten Streckenabschnitten wollen die belgischen Lkw-Fahrer nur mit 50 Stundenkilometern fahren. Andere Lasterfahrer sind aufgerufen, zwischen 11 Uhr und 12 Uhr ihre Solidarität mit der Aktion durch ein lautes Hupen zu zeigen.
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