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Blackberry-Hersteller RIM bremst Talfahrt

Blackberry-Hersteller RIM bremst Talfahrt
(AP)

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Es gibt Hoffnungszeichen für den angeschlagenen Blackberry-Hersteller Research in Motion. Die finanzielle Lage hat sich zuletzt aufgehellt. Doch dem Unternehmen steht noch eine harte Zeit bevor, wie es selbst einräumt.

Wenige Monate vor dem Verkaufsstart der ersten Smartphones mit dem hoffnungsvollen Betriebssystem Blackberry 10 kann der Hersteller Research in Motion seinen Abwärtstrend stoppen. Das nährt die Hoffnung, dass das kanadische Branchenurgestein noch eine Zukunft hat in einem Markt, der von Apple mit seinem iPhone und den Android-Handys beherrscht wird.

RIM schnitt in seinem zweiten Geschäftsquartal (bis 1. September) finanziell besser ab als in den drei Monaten zuvor. Der Umsatz stieg leicht, der Verlust reduzierte sich und die Kasse füllte sich mit Barem. Das war für die Anleger eine totale Überraschung: Nachbörslich schoss die gebeutelte Aktie am Donnerstag zwischenzeitlich um 20 Prozent in die Höhe.

Weniger verkauft

Von den reinen Absatzzahlen her sieht es aber weiterhin trübe aus: RIM wurde binnen drei Monaten gerade mal 7,4 Millionen Blackberrys los. Zum Vergleich: Apple hatte alleine an den ersten drei Verkaufstagen seines neuen iPhone 5 mehr als 5 Millionen Stück abgesetzt. Im Vorquartal hatte RIM noch 7,8 Millionen Smartphones ausgeliefert und im Vorjahresquartal 10,6 Millionen.

Es sei keine Frage, dass noch viel Arbeit vor RIM liege, erklärte Firmenchef Thorsten Heins am Firmensitz in Waterloo. Er verwies aber auf die angestoßenen Veränderungen im Unternehmen.

Sparkurs und Stellenabbau

Heins streicht 5000 der einst 16 500 Stellen, um die Kosten in den Griff zu kriegen. Gleichzeitig treibt er die Entwicklung des neuen Betriebssystems Blackberry 10 voran, an dessen Erfolg das Überleben des Unternehmens hängt. Die ersten Smartphones mit der von Grund auf neu gestalteten Software werden Anfang kommenden Jahres erscheinen. Bis dahin muss RIM durchhalten.

Das Management machte keinen Hehl daraus, dass angesichts mauer Verkäufe auch im laufenden Quartal ein operativer Verlust anfallen werde. Zudem müsse RIM viel Geld in die Hand nehmen, um die neuen Smartphones mit Blackberry 10 am Markt zu platzieren. Die Barbestände von RIM lagen zuletzt bei 2,3 Milliarden Dollar und damit leicht höher als drei Monate zuvor.

Blackberry angeschlagen

Überhaupt hat sich die finanzielle Lage etwas entspannt: Im vergangenen Quartal fiel unterm Strich ein Minus von 235 Millionen Dollar (182 Mio Euro) an. Im Vorquartal hatte der Verlust noch bei 518 Millionen Dollar gelegen. Der Umsatz erholte sich leicht um 2 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar.

Vor einem Jahr hatte RIM noch Gewinn geschrieben, nämlich 329 Millionen Dollar. Seitdem ging es bergab. Die Blackberrys verloren gegenüber iPhone und Android kontinuierlich an Boden. Nach Daten des Branchenbeobachters IDC hatten die Blackberrys im zweiten Kalenderquartal nur noch einen Anteil von 4,8 Prozent an den gesamten Auslieferungen. Das war weniger als die Hälfte des Vorjahreswerts.