In der Nacht vom 23. Juni 2011, also am Vorabend des Nationalfeiertages, kam es in der Stadt Luxemburg zu insgesamt fünf Messerstechereien. So auch auf dem Pont Adolphe. Hier wurde ein 36-jähriger Mann mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt.
Neben dieser Straftat wird dem 25 Jahre alten Angeklagten vorgeworfen, er habe, zusammen mit einem Freund, im Juli vergangenen Jahres zwei Polizisten angegriffen und verletzt. Außerdem soll er am 12. November 2011 auf «Helfenterbréck» zwei Personen ins Gesicht geschlagen haben. Und am 26. November 2011 soll er einem Untersuchungsrichter anlässlich einer Verhandlung Morddrohungen und Frechheiten gemacht haben.
Mehrere Schlägereien
Anfangs der Sitzung wurde der Beschuldigte gefragt, ob die ihm vorgeworfenen Taten stimmten. Worauf er antwortete: «Ja, es stimmt, und ich entschuldige mich dafür». Der Mann ist vorbestraft und wurde bereits viermal verurteilt.
Danach trat einer der Ermittler in den Zeugenstand. Das Opfer habe bei der Polizei ausgesagt, dass zwei Personen es am 23. Juni gegen 5.00 Uhr früh auf dem Pont Adolphe ohne Grund angesprochen hätten, um es aufzufordern, mit in eine Bar zu gehen, sagte er. Das Opfer habe allerdings gesagt, dass es versucht hätte, die beiden abzuwimmeln.
Wegen Baseballkappe zugestochen
Immer wieder soll es zu kleineren Schlägereien gekommen sein. Das Opfer, ein 36-Jähriger, der zu dem Zeitpunkt gelegentlich als Türsteher eines Nachtlokals arbeitete, habe versucht, sich zu wehren, und bei diesen kleinen Raufereien sei die Baseballkappe des Täters ins Petrusstal gefallen. Daraufhin soll der Beschuldigte auf den Mann eingestochen haben.
Der Ermittler sagte aus, dass die Mütze gefunden und ein Zeugenaufruf gemacht worden sei. Doch ohne Resultat. Durch weitere Zeugenaussagen gelang es der Polizei jedoch, dem Täter auf die Schliche zu kommen. Der Beschuldigte selbst soll anlässlich der Vernehmung gesagt haben, dass er in der Nacht vom 23. Juni anderthalb Flaschen Wodka getrunken und dabei Kokain konsumiert habe. Der Ermittler beschrieb ihn als eine sehr impulsive Person und als jemanden, der unter Persönlichkeitsschwankungen leide.
Das Opfer selbst schilderte vor den Richtern, dass es noch heute unter dem Messerstich leide. «An manchen Tagen schmerzt es sehr», so der 36-Jährige.
Ein bekanntes Gesicht
Der Mann sagte zudem, dass er nach den Taten vom 23. Juni den Beschuldigten mehrere Male vor dem Nachtlokal gesehen hätte. Der Angeklagte hatte in dem Lokal Hausverbot.
Anschließend trat der Freund des Angeklagten, der bei der Tat vom 23. Juni dabei, aber nicht aktiv beteiligt war, vor die Richter. Er erklärte, dass er einige Meter vom Tatort entfernt gestanden habe, jedoch nicht genau gesehen habe, ob der Beschuldigte mit dem Messer zugestochen habe oder nicht.
Der Angeklagte sieht sich selbst als Opfer, weil er angeblich angegriffen worden sei und sich nur mit dem Messer gewehrt hätte.
Der Prozess wird am Dienstag mit den anderen Vorwürfen gegen den Beschuldigten fortgesetzt.
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