Da Arsenal nun auch im FA Cup ausschied, bleibt als einziger Weg nach Wembley nur noch das Finale der Champions League. Doch auf dem Weg dahin warten die Bayern und ihre bombensichere Verteidigung. So etwas wie die Neue Deutsche Mauer, hart wie Kruppstahl. Gegen Chelsea verloren sie das letzte Finale, und ihre Fans nannten es Diebstahl.
Stevie Wonder. (Bild: AFP)
Real-Manager Mourinho kann nur über den Gewinn der Champions League seinen Job retten. Wenn nicht, sollte er mal ausrechnen, wie lange er jeden Tag 5.000 Euro ausgeben darf, bevor er sich einen neuen Job zulegen muss, um seinen Lebensstandard zu halten. Das sieht so aus: Er kauft sich einen 50.000-Euro- Sportwagen und kann sich dann zehn Tage lang keine Rolex, keinen Urlaub in Dubai, keinen neuen Pool oder eine Taxifahrt in Luxemburg leisten. Ribéry, Franzose im bayrischen Exil, den sie dort wegen seiner Sprache aber für einen Saarländer halten – oh leck –, wüsste noch ein paar andere heiße Artikel, die man sich in dieser Preislage leisten kann, die französische FFF macht dazu gerade eine Untersuchung. Frankreichs Topspieler, die ihre Delegationssitzungen auch schon mal in einem Bus abhalten, verwechseln öfters Titel mit Titten und Tussis.
Seite drei und die Champions League
Ein anderer Sexskandal ganz besonderer Art erschüttert den englischen Fußball. Die Zeitung The Sun will nämlich die kurvenreiche Seite 3 in ihrer derzeitigen Form abschaffen, die einzige Seite, die auch Fußballprofis anschauen, weil sie höchstens die Hose, aber nicht den intellektuellen Horizont strapaziert. Damit niemand die Seite verkehrt herum hält, sind am oberen Bildrand ein paar Geier abgebildet und am unteren Rand Harry Redknapp, denn die Spieler wissen, wo die Geier sitzen, das ist oben auf dem Dach des Stadions, und wo Harry ist, das ist unten, so wie die Queens Park Rangers in der Tabelle.
Das Entsetzen ist verständlich: Zuerst wurden Spiele auf den heiligen Sonntag verlegt, dann schaffte man die Stehplätze ab, dann mussten sich die Schiedsrichter farbig kleiden, man verkaufte Rolls-Royce an BMW, und jetzt will man der Seite drei der Sun an den Kragen. Paul Merson, der viel von Fußball versteht, sich in seinen Vorhersagen aber meistens irrt, würde dazu nur sagen: „Egal, ihr könnt die Weiber ja auch auf Seite vier bringen.“
Die Champions League stellt für viele Vereine eine letzte Chance zur Wiedergutmachung dar. Doch Vorsicht: Hier herrschen andere Gesetze, es regnet Fernsehgelder, Schiedsrichter auf der Torauslinie, die alle Stevie Wonder heißen müssten, steigern den Unterhaltungswert, und VIP-Logen und horrende Eintrittspreise verdrängen die normalen Fans. Doch laut UEFA-Boss Platini soll demnächst nur der die Champions League gewinnen, der am besten haushaltet. Das gilt für die Vereine, nicht aber für die Fans, denen man das Geld aus der Tasche zieht. Außer der Frau auf Seite drei, der man beim besten Willen nichts mehr wegnehmen kann. Arsenal würde gut auf diese Seite passen.
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