Der Unternehmer Frank Lamparski, der den Flughafen Bitburg zu einem internationalen Airport machen wollte, ist dort kein Gesellschafter mehr. Die Flugplatz Bitburg GmbH habe die Anteile des Flughafenplaners aus Luxemburg in Höhe von gut 40 Prozent treuhänderisch übernommen, bestätigte dessen Aufsichtsratschef Michael Billen der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage.
Wie aus Kreisen verlautete, hat die Flugplatz Bitburg GmbH die Anteile von Lamparski eingezogen. Er soll seiner Pflicht nicht nachgekommen sein, rund 40 000 Euro zum Ausgleich des Defizits von 2011 zu zahlen. Angeblich steht der Luxemburger beim Flugplatz mit insgesamt etwa 200 000 Euro in der Kreide. Weitere Flugplatz-Anteile halten der Eifelkreis Bitburg-Prüm und die Stadt Bitburg mit knapp 55 Prozent. Fünf Prozent sind in der Hand von zwei Privatfirmen.
Geplatzter Übernahme-Deal
Lamparski war Anfang 2010 beim früheren US-Militärflugplatz eingestiegen und hatte gut 40 Prozent der Anteile erworben. Vor einem Jahr hatte er versucht, den Airport ganz zu übernehmen und zum internationalen Fracht- und Passagierflughafen auszubauen. Der Deal platzte jedoch, weil die vereinbarten 30 Millionen Euro Startkapital nicht rechtzeitig auf einem projektgebunden Konto eingegangen waren.
Die Anteile Lamparskis sollen nun an eine Interessengemeinschaft verkauft werden, die den Flugplatz privatisieren will. «Das kann ich bestätigen», sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Billen. Wie es hieß, besteht die Gruppe aus neun Unternehmern aus der Eifel und hat auch Interesse an den Anteilen des Eifelkreises und der Stadt Bitburg angemeldet. Der Kauf der gesamten GmbH soll rückwirkend zum 1. Januar 2013 über die Bühne gehen. «Das ist unter der gegebenen Marktsituation die optimale Lösung», sagte Billen zu den Plänen.
Zukünftiger Eigentümer
Die Unternehmergruppe sei nach Informationen aus dem Kreistag bereit, für die Anteile des Kreises und der Stadt je einen Euro zu zahlen – und deren Verluste aus dem Jahr 2012 zu übernehmen. Sie soll sich zum Ziel gesetzt haben, die fliegerische Nutzung am Flugplatz Bitburg weiterzubetreiben und die Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Und zwar wie bisher: Mit Freizeit- und Geschäftsflügen. Am Eifel-Flugplatz gibt es einen Tower und eine drei Kilometer lange Start- und Landebahn. Der Verlust der GmbH belief sich 2012 auf rund 240 000 Euro.
Am Flugplatz haben sich seit der Aufgabe des US-Militärs 1994 bereits 170 Firmen angesiedelt. Nun sollen weitere 38 Hektar Fläche zur Ansiedlung neuer Betriebe erschlossen werden sollen. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 7,8 Millionen Euro.
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