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Tür auf für genveränderte Pflanzensorten

Tür auf für genveränderte Pflanzensorten
(dpa/Patrick Pleul)

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Die EU erteilt die Genehmigung für 19 weitere genveränderte Pfanzensorten. Die Zulassung für die Einfuhr und den Verkauf gilt für zehn Jahre. Kritiker lassen nicht lange auf sich warten.

Die EU hat Einfuhr und Verkauf von weiteren 19 genveränderten Pflanzen von Herstellern aus den USA und Deutschland genehmigt, die größtenteils auch in Lebens- und Futtermitteln verwendet werden können. Die Zulassungsbeschlüsse insbesondere bei Soja- und Baumwollsorten gelten für zehn Jahre, erlauben aber nicht den Anbau in Europa, wie die EU-Kommission am Freitag mitteilte.

Die Pflanzen stammen von den US-Konzernen Monsanto und Du Pont sowie von den deutschen Firmen Bayer und BASF. Bei zehn genehmanipulierten Sojabohnen- und Baumwollsorten erteilte Brüssel die Zulassung erstmals, in sieben Fällen ging es um die Erneuerung der Genehmigung bei Mais, Ölraps und Baumwolle.

Genverändert

Zudem wurde die Einfuhrgenehmigung für zwei genveränderte Schnittblumensorten – in beiden Fällen Nelken – erteilt. Die für den europäischen Markt zugelassenen Gen-Pflanzen hätten «ein vollständiges Zulassungsverfahren durchlaufen», erklärte die Kommission. Sie gälten als «sicher».

Bei der Abstimmung in den Gremien der Mitgliedstaaten habe es «weder für noch gegen die Zulassung eine qualifizierte Mehrheit» gegeben. Bisher waren laut Kommission in der EU 58 genveränderte Pflanzen- und Futtermittel zugelassen, darunter insbesondere Mais, Baumwolle, Sojabohnen, Ölraps und Zuckerrüben.

Kritik

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte die Zulassung weiterer Sorten. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker habe «keine Absicht, die EU den Bürgern näher zu bringen, stattdessen bewegt er sich auf die USA und Monsanto zu», erklärte die EU-Nahrungsmittelexpertin der Organisation, Franziska Achterberg, in Brüssel.

Die EU-Kommission hatte diese Woche angekündigt, die Regeln für Gen-Pflanzen zu ändern und ähnlich wie beim Anbau die Möglichkeit nationaler Verbote bei EU-weit zugelassenen Sorten zu erlassen. Die Grünen kritisierten aber unter anderem, nach dem bisherigen Entwurf sei ein nationales Verbot nur sehr schwer rechtssicher zu formulieren. Der Vorschlag geht jetzt an den EU-Ministerrat und das Europaparlament, die ihn ändern und verabschieden oder ablehnen können.