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Millionen für die Zukunft

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Luxexpo, Betreibergesellschaft der Ausstellungshallen auf Kirchberg, hat große Pläne für die Zukunft. Insgesamt sollen in den kommenden drei Jahren rund 20 Millionen Euro investiert werden.

«Wir haben noch viele Investitionen nachzuholen», so Luxexpo-Geschäftsführer Jean-Michel Collignon gegenüber dem Tageblatt. Und in der Tat hat es in den letzten Jahren einige Projekte rund um die Luxexpo gegeben, die letztendlich nie umgesetzt wurden.

So hatte die Regierung bis vor einigen Jahren einen kompletten Neubau der Ausstellungshallen in Betracht gezogen. Doch es kam nicht dazu. Zudem plante das «Atelier», die sogeannte «Halle 6» in eine Konzerthalle umzubauen. Doch im Januar habe das «Atelier» die Pläne fallen gelassen, da sie zu teuer seien.

Schließlich habe man bei Luxexpo eigene Ideen entworfen, erklärte Jean-Michel Collignon weiter. Eine rezente Kapitalerhöhung – im Rahmen derer die Luxemburger Handelskammer zum Mehrheitsaktionär der Luxexpo wurde – ermöglicht die Finanzierung.

Zu den geplanten Projekten zählen:

Erstens: Die Renovierung des Gebäudes des Haupteingangs (Büros, Lift und Logo). «Alles soll funktioneller, ästhetischer und bequemer für den Kunden werden.» Mit dazu zähle ein neuer Anstrich in einer helleren Farbe. Die Arbeiten sollen im Sommer beginnen und im Herbst abgeschlossen sein, so der Direktor. Das Erdgeschoss wurde bereits während letztem Sommer erneuert.

Zweitens: Beim Süd-Eingang (gegenüber von Auchan) werden zwei bestehende Hallen abgerissen. An ihre Stelle kommen ein dreistöckiges Parkhaus mit rund 700 Plätzen, eine Esplanade sowie zwei neue Zugänge zu Ausstellungshallen. Die neuen Zugänge seien notwendig, da heute – im Falle von zwei gleichzeitig stattfindenden Veranstaltungen – die eine dem anderen den Zugang blockiere. «Wenn nun alle Hallen individuell erreichbar sind, dann kann man den Standort besser rentabilisieren.»

Den zwei alten Hallen weint man bei Luxexpo keine Träne nach. Seit etwa 13 Jahren habe Luxexpo sie nicht mehr benutzt. Bis vor zwei Jahren wurden hier Treffen des Europarates abgehalten. Seitdem seien sie stillgelegt. Und gerade an Parkplätzen herrsche Mangel, so Collignon.

Drittens: Was mit der «Halle 6» passieren wird, wird derzeit noch analysiert. Sie könnte aber möglicherweise in eine Mehrzweckhalle für Seminare, Konzerte oder Firmenfeiern umgebaut werden.

Bei Luxexpo hat man nun das Jahr 2017 im Blick. Bis dahin sollen nicht nur das Parkhaus und die neuen Zugänge fertiggestellt sein. Auch die Tram soll Anfang 2017 angeschlossen sein. Zudem hofft man, so Collignon, vielleicht auch bereits eine neue «Halle 6» zu haben.

2017 im Blick

Da die Luxexpo an sich eine relativ kleine Gesellschaft ist – sie zählt rund 30 feste Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von zehn Millionen Euro – werden die millionenschweren Investitionen die Resultate der kommenden drei bis vier Jahre belasten, so Collignon. Man hoffe aber auf eine Steigerung des Umsatzes.

Mit diesen eingeplanten Verlusten könnten Luxexpo und ihre wichtigsten Aktionäre (Handelskammer, (LINK) Stadt Luxemburg) aber gut leben. «Das Ziel des Gesellschaft ist es, zur Entwicklung der Wirtschaft in Stadt und Land beizutragen», so Collignon. Und dieses Ziel erreiche man auch. So habe beispielsweise eine in Belgien erstellte Studie ergeben, dass die Veranstaltungen der Luxexpo jedes Jahr indirekt (Hotels, Restaurants, Souvenirs) 120 Millionen Euro in die Luxemburger Wirtschaft spülen. «Da spielt es keine große Rolle, ob wir nun 100.000 Euro Gewinn oder Verlust machen.»

Was nun die Frühjahrsmesse (LINK) angeht, so meinte Collignon: «Wir hatten dieses Jahr weniger Besucher als erhofft – wir liegen aber auf der Linie der letzten beiden Jahre.» Wichtiger als die Zahl der Besucher sei allerdings ihr Profil, so der Geschäftsführer weiter. Und hier habe man insgesamt besser gezielt als in den Vorjahren. Das neue Konzept habe sich also bewährt, so Collignon. «Gemeinsam mit den Ausstellern haben wir keine Mühen gescheut, um der Öffentlichkeit einen Besucherkomfort, ein Unterhaltungsprogramm und ein Produktangebot von hoher Qualität anbieten zu können.» Doch solch große Veränderungen gelängen nicht nebenbei. «Diese Veränderungen innerhalb von drei Jahren umzusetzen, ist kein bescheidenes Ziel. Es ist die Zeit, die wir mindestens brauchen, um die traditionellen Besucher zurückzugewinnen und neue Messebesucher anzulocken», so Collignon laut Pressemeldung.

Mehr Kommunikation

Um mehr über die wirkliche Zufriedenheit der rund 50.000 Besucher zu erfahren, wird noch auf die Resultate einer Umfrage gewartet. Rund 1.000 Besucher (etwa 100 pro Tag) hätten daran teilgenommen.

Trotz aller Zufriedenheit gab Jean-Michel Collignon bereits an, dass künftig mehr kommuniziert werden müsse: Vor allem die ausländischen Mitbürger seien schwer zu erreichen. Des Weiteren widersprach er Medienberichten, die behaupteten, die Messe sei nicht rentabel.

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