Rund 200 Gäste werden dazu im Moselort Schengen erwartet, darunter EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EU-Parlamentspräsident Martin Schulz und Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel.
Am 14. Juni 1985 hatten Luxemburg, Frankreich, Deutschland, Belgien und die Niederlande in Schengen den schrittweisen Abbau der Grenzkontrollen vereinbart. Heute gehören 26 Länder mit mehr als 400 Millionen Einwohnern zum Schengen-Raum.
1,25 Milliarden Reisen
Jedes Jahr reisen rund 1,25 Milliarden Menschen innerhalb des Schengen-Raumes über die Grenzen. Der Verzicht auf Kontrollen geht einher mit einer engeren Zusammenarbeit der nationalen Polizeibehörden und einer schärferen Überwachung der Außengrenzen. Bei besonderen Anlässen, beispielsweise bei einer Fußballweltmeisterschaft oder einem G7-Gipfel, können die nationalen Grenzkontrollen vorübergehend wieder eingeführt werden.
«Die Schaffung des Schengen-Raumes ist eine der größten Errungenschaften der Europäischen Union – und sie ist unumkehrbar», heißt es in einer Erklärung von EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos. «Auf einem Kontinent, auf dem die Nationen einst zum Schutz ihrer Grenzen Blut vergossen, existieren heute die Grenzen nur noch auf Landkarten.»
Dreiländereck
Der Name des 600 Einwohner zählenden Moselorts Schengen in Luxemburg ist heute Synonym für die Reisefreiheit von mehr als 400 Millionen Menschen in Europa. Am 14. Juni 1985 unterzeichneten die Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und den Benelux-Staaten in Schengen eine Vereinbarung über die Abschaffung der Grenzkontrollen zwischen ihren Ländern. Das Weindorf Schengen liegt im Dreiländereck zu Deutschland und Frankreich.
Mittlerweile gehören 22 der 28 EU-Staaten zum Schengen-Raum. Hinzu kommen vier Nicht-EU-Länder: Norwegen, Island, Liechtenstein und die Schweiz. Die EU-Mitglieder, die nicht zum Schengen-Raum gehören, sind: Bulgarien, Großbritannien, Irland, Kroatien, Rumänien und Zypern. Großbritannien und Irland spielen eine Sonderrolle, weil sie sich zwar an der Zusammenarbeit der Polizei im Schengen-Raum beteiligen, aber nicht auf Personenkontrollen verzichten.
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